lubbern Als ich die Tür in die von Ulmen umstandene Dunkelheit öffnete, warf mich ein Schwall unerträglichen Gestanks beinahe zu Boden. Ich würgte vor Ekel, und einen Augenblick lang sah ich kaum die zwergenhafte, bucklige Gestalt auf den Treppenstufen. Das Zeichen an der Tür war das von Edward gewesen, aber wer war diese faulende, verkrüppelte Karikatur? Wohin hatte Edward so schnell verschwinden können? Noch eine Sekunde, bevor ich die Tür öffnete, hatte die Klingel geläutet.

Der Besucher trug einen von Edwards Mänteln - der Saum streifte den Boden, die Ärmel waren aufgekrempelt und bedeckten trotzdem noch die Hände. Auf dem Kopf trug er einen tief herabgezogenen Schlapphut, und das Gesicht war von einem schwarzseidenen Schal verhüllt. Während ich unsicher nähertrat, machte die Gestalt ein blubberndes Geräusch, ganz ähnlich dem, das ich am Telefon gehört hatte - »gluck... gluck...« - und warf mir ein großes, eng beschriebenes Blatt Papier zu, das auf das Ende eines langen Bleistiftes aufgespießt war. Immer noch betäubt von dem unbeschreiblich widerlichen Gestank, nahm ich das Blatt und versuchte es im Licht der Gartenlampe zu lesen.

Keine Frage, es war Edwards Schrift. Aber warum hatte er geschrieben, wenn er nahe genug war, um zu klingeln - und warum war die Schrift so sonderbar unbeholfen und zittrig? Ich konnte in dem trüben Halbschatten nichts lesen und ging ein paar Schritte zurück in den Vorraum; die zwergenhafte Figur schleppte sich mechanisch hinterher, blieb aber auf der Schwelle der Innentür stehen. Der Geruch dieses einzigartigen Besuchers war wirklich ekelhaft. - H. P.  Lovecraft, Das Ding auf der Schwelle. In: H. P. L., Das Ding auf der Schwelle. Frankfurt am Main 1976 (st 357)

 

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