lockade  Ich hörte Catherine sagen: »Die Bremsen sind blockiert«. »Blockiert«! Auch ich war in meinem Inneren blockiert, durch Kräfte, die meinem bewußten Willen nicht zugänglich waren und auch den Mechanismus des Autos gelähmt hatten. Dies war das erste Mal, daß ich mich mit der Welt außerhalb meines Körpers identifizierte. Ich war das Auto. Meinetwegen war der Wagen blockiert, weil ich selbst auf dem Weg zwischen Saint-Martin und Spanien blockiert war. Die Macht, die ich auszuüben vermochte, erschreckte mich. In diesem Augenblick befand ich mich ausschließlich in meinem eigenen Sonnensystem und war nicht in der Lage, das der anderen, dessen Bedeutung ich mittlerweile verstehe, wahrzunehmen. Wir waren die ganze Nacht hindurch gefahren. Vor uns auf der Straße sah ich Lastwagen, aus denen hinten Beine und Arme herabhingen, aber ich war mir nicht sicher und äußerte schüchtern: »Seht mal, da sind Lastwagen vor uns« - um zu erfahren, was meine Freunde antworten würden. Als sie sagten: »Die Straße ist breit genug, wir können sie überholen«, fühlte ich mich bestätigt; ich wußte jedoch nicht, ob sie auch sahen, was diese Lastwagen enthielten. Ich fürchtete, mich ihnen verdächtig zu machen, und war von einem Gefühl tiefer Scham gelähmt. Reihen von Särgen säumten die Straße, doch mir fiel nicht ein, wie ich die Aufmerksamkeit auf diesen beklemmenden Umstand lenken konnte. Ich fürchtete mich sehr: Es stank nach Tod. - (unt)