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Blick,
trauriger (2) Wenn ich morgens aufstand war der Schwachsinnige
bereits auf, er stöberte im Hof herum, halb angezogen, die Haare im Gesicht,
von weitem ein gewisser Charme, der der Jugend, von
nahem zogen seine Augen die ganze Aufmerksamkeit auf sich, von einer Traurigkeit,
in dem unbestimmten Paradies der Blöden, oder ist
es eine Hölle, die gleiche für alle, ich habe viele
gekannt, ein Ort, zu dem wir keinen Zugang haben, im übrigen weiß ich gar nichts
darüber, mein Bedürfnis Mitleid zu empfinden wird alle meine Vorstellungen von
den andern verfälscht haben, er hatte die Augen eines Blöden, das war alles,
zu weit auseinanderstehend und nicht in die gleiche Richtung blickend, ein Beweis,
daß meine Geschichte mit dem Paradies nichts taugt, unter diesen Umständen müßte
es eins fürs linke und eins fürs rechte Auge geben. -
Robert Pinget, Passacaglia. Neuwied und Berlin 1971 (zuerst 1969)
Blick,
trauriger (3) In Kapitel 26 seines Buchs Großer-Tiger und Christian (vorher: In
geheimer Mission durch die Wüste Gobi, Freiburg 1950f.), berichtet Fritz
Mühlenweg über den Vier-nicht-gleich; dieser »war ein Hirsch; aber er
war doch kein Hirsch, obwohl er ein Geweih trug. Er hatte Füße wie ein Rind,
Haare wie ein Maultier und den Schwanz eines Esels. Darum nannte man ihn den
Vier-nicht-gleich.« Der weitgereiste Mongole Nicht-gibt-es-nicht, der das Tier
gesehen hatte, habe es als »ein schreckliches Vieh mit traurigen Augen« bezeichnet;
als Begründung für die traurigen Augen wird angegeben: »Es ahnte wohl, daß es
aussterben würde.« - Anm. zu (
bo
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