lick, erster   Damit Einer liebe, ist es nicht nöthig, daß viel Zeit verstreiche, daß er Ueberlegung anstelle und eine Wahl treffe; sondern nur, daß bei jenem ersten und alleinigen Anblick eine gewisse Angemessenheit und Uebereinstimmung gegenseitig zusammentreffe, oder Das, was wir hier im gemeinen Leben eine Sympathie des Blutes zu nennen pflegen, und wozu ein besonderer Einfluß der Gestirne anzutreiben pflegt.. - Mateo Aleman, Guzman de Alfarache, nach (wv)

 Blick, erster (2)  KAISER   Nun. Der erste Eindruck, der erste Blick auf die Leiche, nachdem man die Tücher entfernt hatte, war mir nicht besonders unangenehm. Ich hatte nicht das Gefühl, einen Toten vor mir zu haben. Vor mir lag ein Mensch mit blasser Hautfarbe, der zu schlafen schien. Ich erinnere mich genau, erst die Blutrinnen des Obduktionstisches brachten mich auf den Gedanken, daß es sich um eine Leiche handelte. Aber wir wollen die Gefühle beiseite lassen. Zuerst besichtigte der Obduzent Kopf, Hals, Brust, Unterleib und Gliedmaßen und danach die leicht übersehbaren Stellen des Körpers: Augen, Nasen-und Rachenhöhlen, Gehörgänge, die Gegend des Afters, den Nacken, die Achselgruben, die äußeren Geschlechtsteile und die Rückgratsgegend. Geradezu pedantische Gewissenhaftigkeit, erläuterte der Arzt, erfordere ein Zustand, den man als Fäulnis oder Verwesung bezeichne. Dies aus folgendem Grund. Die oft blutig gefärbte Faulflüssigkeit könne Verletzungen, auch tödliche Verletzungen überdecken und die Aufklärung der Todesursache verhindern. Zum Wohlsein, Schubert, trinken wir auf die Obduktion.  - Helmut Eisendle, Obduktion. In: H.E., Die Gaunersprache der Intellektuellen. Frankfurt am Main 1986

Blick, erster (3)    Er sitzt und wartet und sie kommt und kommt. Eine Frau, zierlich wie ein Strichjunge, nicht größer als einen Meter und sechsundfünfzig, doch mit Beinen, die innerhalb ihrer Proportionen schlank sind und Brüsten, die nicht zu groß und-nicht zu klein sind. Als er sie das letzte Mal sah, zeichnete sich an ihrem engen Rock das den Schenkel einschneidende Höschen ab, wie er es früher an jungen Männern bewundert hatte. Es sind immer einige bestimmte Punkte, auf die wir zuerst sehen, wenn wir jemanden treffen. Bei ihm ist einer dieser Punkte der deutliche Einschnitt eines Höschens am Schenkel und seine Abzeichnung an den eng sitzenden Hosen junger Männer und den engen Röcken der Frauen. Darüber ist es der Einschnitt des Büstenhalters am Rücken und an den Seiten, über dem sich der Pullover oder die Jacke aufwerfen.  - Peter O. Chotjewitz, Hommage à Frantek. Nachrichten für seine Freunde. Reinbek bei Hamburg 1965

Blick Anfang
Oberbegriffe
zurück 

.. im Thesaurus ...

weiter im Text 
Unterbegriffe
Verwandte Begriffe
Synonyme