Bizarre Die panerotisch-phantastische, die schwarze Mystik des 16. und 17. Jahrhunderts wurde durch jene wahnsinnigen ‹Bizarres› des 19. Jahrhunderts übertroffen, die jetzt aus abgelegenen Regalen der Bibliotheken hervorgeholt werden. So hat der Franzose Paulin Gagne (1806 — 1876) eine ganze Reihe phantastisch-mystischer Werke geschrieben, die jetzt wieder Mode werden — wie die abstrusen Bilder von Arcimboldo und Monsú Desiderio . Eines seiner Werke heißt: ‹La Gagne-monopanglotte où la Langue unique et universelle, formée de la réunion radicale et substantielle des mots usuels de toutes les langues mères, mortes et vivantes› (1843). Ein anderes heißt: ‹La luxeide où les deux Luxes des hommes et des femmes. Drame prostitutionnicide et luxicide en trois éclats› (1865). In diesen paranoisdien Elaboraten kennt die Phantastik der schwarzen Mystik keine Grenzen mehr. Alles darin kulminiert in ‹eclats infernaux›. Folgerichtig muß es ‹Führer für Verirrte› geben; also Baedeker für Labyrinth-Gänger. Einen solchen hat Prinz Kalixt Corab D'Orzesko (geb. 1866) geschrieben. Seit kurzem gibt es eine Bibliographie der mystischen ‹Poetes fous›. - Gustav René Hocke, Manierismus in der Literatur. Sprach-Alchimie und esoterische Kombinationskunst. Reinbek bei Hamburg 1969 (rde 82/83, zuerst 1959)

Seltsam


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