ild, frühes  Solche Bilder stellen ein Programm dar, bilden das eiserne Kapital des Geistes, das uns sehr früh, in Form von Gefühlen und halb bewußter Erkenntnis gegeben wird. Mir scheint, daß der ganze Rest des Lebens damit vergeht, diese Einblicke zu interpretieren, sie ihrem ganzen Inhalt nach auseinanderzunehmen und durch die ganze Spannweite des Intellekts zu geleiten, die uns zusteht. Diese frühen Bilder bestimmen den Künstlern die Grenzen ihres Schaffens. Ihr Schaffen ist eine Ableitung aus fertigen Voraussetzungen. Später entdecken sie nichts Neues mehr, sondern lernen nur immer besser das ihnen am Eingang anvertraute Geheimnis verstehen und machen ihr Schaffen zu einer ständigen Exegese und zu einem Kommentar über diesen einzigen Vers, der ihnen aufgegeben wurde. Übrigens entwickelt die Kunst dieses Geheimnis niemals bis zum Ende. Es bleibt ungelöst. Der Knoten, auf den unsere Seele angesetzt wurde, ist kein falscher Knoten, der aufgeht, wenn man an einem Ende zieht. Im Gegenteil, dann zieht er sich immer fester zusammen. Wir manipulieren an ihm, verfolgen den Lauf der Fäden, suchen das Ende- und aus diesen Manipulationen entsteht die Kunst. - Bruno Schulz an Stanislaw Ignacy Witkiewicz, nach (bs)
 
 

Bild

 

  Oberbegriffe
zurück 

.. im Thesaurus ...

weiter im Text 
Unterbegriffe

 

Verwandte Begriffe
Synonyme