ild, angenehmes  Er brauchte meine Hilfe. Er wollte ein letztes angenehmes Bild in seinem Hirn einschließen. Er ordnete einige Papiere. Doch davon weiß ich fast nichts. Eines Abends kleidete er sich wie zu einem der großen festlichen Empfänge an und legte sich in dem hohen Zimmer, dessen Decke weiß und dessen Wände mit graugeblümter Seide bezogen waren, aufs Bett. - ›Ich bin bereit‹, sagte er zu mir. Ich ging ins Badezimmer, das nebenan lag, um das Sichtbare an mir für den feierlichen Vorgang zu verwandeln. Aller Kleider ledig, doch mit Englischrot über und über eingerieben, wie ein Teufel oder Engel anzuschauen, unkenntlich, doch in der Gußform meiner Gestalt, trat ich wieder ins Schlafzimmer. ›So gefällst du mir‹, sagte Herr Dumenehould, ›aber sprich kein Wort. Verrate nicht, wer du bist. Ich will dich nicht kennen. Die Spritze liegt auf dem Nachtkasten. Hundert Pfund sind für dich abgezählt. Bleibe bei mir, bis mir die Augen zufallen. Es ist nichts mehr zu sagen.‹ Er streifte selbst den Ärmel seines Fracks auf, damit ich die Kanüle unter die Haut des Armes stoßen konnte. Der Schock kam, ein schweres, stoßweises Atmen. Er schaute mich noch eine Zeitlang mit gerötetem Gesicht verwundert an. Dann fielen ihm wirklich die Augen zu. Ich schlich ins Badezimmer zurück und verbrachte eine Stunde damit, mich einzuseifen, zu baden und zu duschen, um die Puderfarbe aus den Haaren und von der Haut zu entfernen. Als ich angekleidet ins Schlafzimmer zurückkam, atmete Herr Dumenehould nicht mehr. Ich griff nach seiner Hand. Er hatte einen Ring, der einen schweren, grün schimmernden Diamanten trug, vom Finger gezogen und in die geballte Faust vergraben. Es muß seine letzte Handlung gewesen sein. Er wußte, daß ich den Ring stehlen würde. Er schuldete mir diese Gelegenheit. Ich nahm den Ring. - (jah)
 
 

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