eibliotheksbenutzung
Die erste Schwierigkeit bestand darin, die sorgfältig verborgene Signatur des
gesuchten Buches ausfindig zu machen. Tatsächlich gab es keinen Katalog, wie
man zum Beispiel hätte erwarten dürfen, in dem alle verfügbaren Werke eines
Autors, je nach seinem Platz im Alphabet, vermerkt waren, nein; wenn Hortense
zum Beispiel >Mein Freund Pierrot< von Raymond Queneau lesen wollte, mußte
sie wissen, zu welchem Zeitpunkt dieses Buch von der Bibliothek erstanden worden
war und nicht etwa (was zu einfach gewesen wäre) das Erscheinungsdatum; es gab
für jeden Abschnitt des Alphabets und auf eine nicht eindeutig festgelegte Weise
einen Band, der nur für einige dieser Jahre gültig war und sich an einer völlig
unvorhersehbaren Stelle des Katalogsaals befand. Man mußte diesen Band ausfindig
machen, den Autor suchen, das Werk suchen, die Signatur aufschreiben und dann
ermitteln, in welchem anderen Band die tatsächliche Signatur stand, denn die
erste Nummer war eine alte Nummer, die bei irgendeinem Herrschaftswechsel innerhalb
des Bibliothekreichs zugunsten einer anderen, moderneren aufgegeben worden war.
Die erste Schwierigkeit bestand darin, die sorgfältig verborgene Signatur des
gesuchten Buches ausfindig zu machen. Tatsächlich gab es keinen Katalog, wie
man zum Beispiel hätte erwarten dürfen, in dem alle verfügbaren Werke eines
Autors, je nach seinem Platz im Alphabet, vermerkt waren, nein; wenn Hortense
zum Beispiel >Mein Freund Pierrot< von Raymond Queneau lesen wollte, mußte
sie wissen, zu welchem Zeitpunkt dieses Buch von der Bibliothek erstanden worden
war und nicht etwa (was zu einfach gewesen wäre) das Erscheinungsdatum; es gab
für jeden Abschnitt des Alphabets und auf eine nicht eindeutig festgelegte Weise
einen Band, der nur für einige dieser Jahre gültig war und sich an einer völlig
un vorher sehbaren Stelle des Katalogsaals befand. Man mußte diesen Band ausfindig
machen, den Autor suchen, das Werk suchen, die Signatur aufschreiben und dann
ermitteln, in welchem anderen Band die tatsächliche Signatur stand, denn die
erste Nummer war eine alte Nummer, die bei irgendeinem Herrschaftswechsel innerhalb
des Bibliothekreichs zugunsten einer anderen, moderneren aufgegeben worden war.
- Jacques
Roubaud, Die schöne Hortense. München 1992 (zuerst 1985)
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