esenstiel  (((War wieder so eine direkte, unmittelbare Kopfbewegung zu Dir hin, wie schon mal!)))

:denke immer, man könnte durch sowas einen Menschen verzaubern, abrakadabra und firlefanz, drei Mal über die Schulter spucken, geh weg von mir und komm zu mir, alte Formel, wie das Meer peitschen? Nix! Die norddeutschen Heidschnucken, die ich selber noch erlebt habe mit einer richtigen Kate, auch einem Schäfer - alles Tagträume, die durch meine frühe Seele gezogen sind - torkelten berauscht und süchtig durch Besenginster, gelbe Flammen und Bündeln an Eisenbahndämmen entlang, (scarsthamus scoparius), enthielt viel Spartein (Alkaloid) in einem wilden, ungezügelten Herbstlicht. Ich habe von diesem Besenginster bestimmt zuviel gerochen, und kann das seitdem nicht vergessen - auch hat auf mich stark Eindruck gemacht der Blocksberg/Bocksberg: da ritten nackte junge Mädchen plus alte Vetteln nackt auf Besenstielen:na bitte, dieser Besenstiel ist Der Stiel, ganz recht, und da ritten sie auf und ab, nackt. (Und sowas hat man überall verketzert mit Rausch, Sünde, Ausschweifung! - Warum schweift ein Mensch aus? :Und wodurch ist überhaupt das Wort Aus-Schweifung gekommen?: Wer schweift? Und wer schweift davon aus? - Wenn das nicht eine anti-autoritäre Richtung ist!) - Ausschweifung = Fantasie = Weisen/Ausschweifung von den bestehenden Begriffen und Formulierungen = Rausch = Mehr! = Weiter! = Gehen = Real sein!:(= :heißt:gleich)/:was soll ein junges Mädchen nackt auch Besseres und Rauschhafteres haben als sein Auf & Ab auf einem glatten nackten Stiel?/(:Guck Dir alte Stiche an - der glatte, nackte, unbehaarte Besenstiel steht immer schräg hoch, nun sieh Dir mal einen Penis an!)/:((he, he, - ich habe nicht gesagt, ein schräg hochstehender Penis sei ein alter Stich!!))//:: - (rom)

Besenstiel (2)

- Georges Pichard

Besenstiel (3) Diesen Stecken da, den Ihr nun so gering in einer Rumpelecke lehnen seht, kannte ich einst in blühendem Zustand in einem Walde, er war voll Saft, voll Laub und voller Zweige; jetzt aber wetteifert geschäftige Menschenhand vergeblich mit der Natur, wenn sie diesen dürren Strohwisch an den saftlosen Strunk schnürt; er ist allenfalls noch das Kehrbild dessen, was er war, ein kopfstehender Baum, Zweige auf der Erde und Wurzel in der Luft; er muß jeder Schlampe zu Willen sein, ist verdammt dazu, ihre Dreckarbeit zu tun und durch ein launenhaftes Schicksal dazu bestimmt, anderes zu reinigen und selber schmutzig zu sein; schließlich wird er, abgestumpft im Dienste der Dienstboten, sei's vor die Tür gefeuert oder zu seiner letzten Fron verdammt, zum Feueranfachen. Als ich solches sah, seufzte ich und sagte mir im stillen: »Ja, der Mensch ist ein Kehrbesen; stark und froh schickte Natur ihn in die Welt, in blühender Verfassung, auf dem Kopf sein eigenes Haar als rechtes Gezweig für dieses vernunftbegabte Gewächs, bis die Axt der Völlerei sein grünes Holz abgehackt und nur seinen dürren Strunk hat stehenlassen. Da nimmt er Zuflucht zur Kunst und setzt eine Perücke auf, prunkt mit einer unnatürlichen Haarkrone, über und über mit Puder bestäubt, die gar nie aus seinem Kopfe sproß; sollte hingegen dieser unser Kehrbesen sich einfallen lassen, öffentlich aufzutreten, stolz auf jenes Birkenstroh, das er nie hervorgebracht, und ganz mit Staub bedeckt - und sei's der Kehricht aus der schönsten Dame Schlafgemach - so wären wir flugs bei der Hand, seine Eitelkeit zu höhnen und zu schmähen, wir ungerechten Richter unserer eigenen Vortrefflichkeit und anderer Menschen Schwächen.«

Indes, ein Kehrbesen, werdet Ihr vielleicht sagen, ist Sinnbild eines Baums, der auf dem Kopfe steht; und mit Verlaub, was anderes ist der Mensch als eine überzwerche Kreatur, deren niedrige Instinkte stets auf dem hohen Roß sitzen und die Oberhand behalten? Der Kopf, wo die Fersen hingehörten; ein Wurm, der über die Erde kriecht und sich doch, bei all seinen Schwachen, zum Weltverbesserer aufwirft, zum Sittenrichter und Übelabwen-der, jeden Schmutzwinkel der Natur durchstöbert, verborgene Fäulnis an den Tag bringt und mächtigen Staub aufwirbelt, wo vordem keiner war, und dabei die ganze Zeit zutiefst in eben dem Unrat steckt, den er angeblich hinwegfegt. Seine letzten Tage verbringt er im Sklavendienst der Weiber, und zumeist der allerunwürdigsten, um schließlich, bis auf die Stoppeln verschlissen, genau wie sein Bruder Besen, entweder vor die Tür geworfen zu werden oder ein Feuer zu nähren, an dem andere sich wärmen.  - Jonathan Swift, nach (hum)

 

Besen

 

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