enehmen    «Und wie werden deine Eltern die Nachricht wohl aufnehmen?» «Ja, sie werden sich wohl ziemlich ärgern», sagte ich. «Das ist sicher. Pencey ist ungefähr die vierte Schule, auf der ich war.» Ich schüttelte den Kopf. Ich schüttele den Kopf ziemlich oft. «Junge, Junge», sagte ich; ich sage ziemlich oft ‹Junge, Junge›, teils weil ich einen schlechten Wortschatz habe, teils weil ich mich für mein Alter ziemlich kindisch benehme. Damals war ich sechzehn (jetzt bin ich siebzehn), und manchmal führe ich mich auf, als ob ich dreizehn wäre.

Das ist um so lächerlicher, als ich 1,89 groß bin und graue Haare habe. Tatsächlich. Auf meiner rechten Kopfhälfte sind Millionen von grauen Haaren. Das war von jeher so. Und trotzdem benehme ich mich oft, als ob ich erst zwölfjährig wäre. Alle behaupten das, besonders mein Vater. Zum Teil ist es wahr, aber nicht ganz. Die Leute meinen immer, irgend etwas sei ganz wahr. Ich mache mir nichts daraus, nur langweilt es mich manchmal, wenn man mir sagt, ich solle mich meinem Alter entsprechend benehmen. Manchmal benehme ich mich viel erwachsener als ich bin — wirklich —, aber das merken die Leute nie. Sie merken überhaupt nie etwas.  - J. D. Salinger, Der Fänger im Roggen. Reinbek bei Hamburg 1969 (rororo 851, zuerst 1951)

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