egreifen

ich begreife nicht

ich sah nicht die toten
schwarzgesichtig an stricken hangend
grünbäuchig unter algen treibend
erschlagen auf schlachtfeldern

ich sah die zuhaus
im bett starben
ich begreife nicht
die schreckliche zufriedenheit
ihrer gesichter.

 - Wolfgang Hilbig, nach: Franz Fühmann, Praxis und Dialektik der Abwesenheit. Eine imaginäre Rede. Nach: F.F., Den Katzenartigen wollten wir verbrennen. München 1988 (dtv 10844)

Begreifen (2)

- N. N. (Guido Crepax?)

Begreifen (3) Einmal hat er das Telegramm in die Hand genommen und hat so etwas gesagt wie das ganze Leben schreibt man dran und an dem Tag wenn es kommt erkennt man es nicht, ich habe es sehr gut begriffen, denn auch ich ...

Es kam mir vor oder vielleicht auch nicht gleich, sondern erst später, als ich darüber nachdachte, kam es mir vor als ob das, was man am besten begreift, am schwierigsten zu sagen wäre. Wahrscheinlich gibt es mehrere Arten zu begreifen und meine ist die schlechte sie kommt nicht heraus, ja die schlechte, die am meisten weh tut, weil man nichts sagen kann, ich denke es schon lange, nicht falsch aber schlecht, man kann sich nicht das ganze Leben über das täuschen, was einem zustößt, das ist unmöglich. .. - Robert Pinget, Monsieur Mortin. Frankfurt am Main 1966

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