egleitung  Die Hunde waren Doggen und Bulldoggen, die aus überwachten Kreuzungen angelsächsischer Rassen stammten: gedrungener, kantiger Kopf, kurze Ohren, herausquellende, blutgierige Augen, Zähne wie Stahl, geiferndes Maul, schmutzigfahles Fell, breite Lenden, stämmige Pfoten. Bei jenen berühmten Tierkampfschauen an den Barrières sah man, wie Hunde ihres Schlags einem Stier die Gurgel zerfleischten, während er seinerseits ihnen den Bauch aufschlitzte. Aus solch »reizenden« Tieren bestand unsere Vorhut, unsere Elite-Garde. Sobald einer von ihnen sich nur ein wenig entfernte, brachte ihn ein derber Fußtritt sofort wieder in Reih und Glied, doch er mochte noch so rasch gehorchen, er tat es nicht, ohne kurz die Zähne zu fletschen, als wolle er seinen Herrn zerreißen und als wolle er ihm durch diese stumme Grimasse zu verstehen geben, daß er die Zurechtweisung nur akzeptiere, wenn sie als freundschaftliche Liebkosung gemeint sei. Falls etwa Tollwut, wie es mitunter vorkommt, jene Hunde befallen hätte, so hätten sie uns alle binnen fünf Minuten zerrissen und zerfleischt, und ich weiß nicht mal, ob von uns genug übriggeblieben wäre, daß man daraus Wursthäute und Gitarrensaiten hätte machen können. Ich bezweifle es stark! - Léon Gozlan, Balzac in Pantoffeln. München 1969 (dtv 602, zuerst ca. 1860)

Begleitung (2)  Er verläßt nicht mehr gern sein Haus, und wenn er es doch tun muß sagt er zu seinem Freund Mortin mein Lieber, ich fahre mit dem Tod im Herzen ab. Der andere zuckt mit den Schultern und entgegnet mein Lieber, ob du nun abreist oder nicht, er ist dir noch nie von den Fersen gewichen.  - (rp)

Begleitung (3)  Das Schicksal gab allen oder einigen menschlichen Wesen auf ihrem Wege zum Grabe eine Wolke zur Begleitung; jedes geht mit einer andern Wolke umhüllet. Ueber und durch sie hinaus sieht keiner, und sie lagert sich beständig zwischen ihm und der Wahrheit. Ist sie schwarz wie eine Wetterwolke: so ist er unglücklich, und von ihr umschattet, glaubt er mitten im Sonnenschein der Natur, es sei Nacht; ist sie erleuchtet und wie Abendroth glimmend: so ist er glücklich und freuet sich, wie es in der Wolke so schön untereinander wallet und flimmert, und sieht auf jedem bunten Dunstkügel-chen Erde und Himmel gemalt. Sie liegt, diese Wolke, über dem weiten Grabe der Menschen, in das sich wie ein Wasserfall der herabziehende Menschenstrom verstäubt, und scheinet es zu füllen durch ihre blinkende Dünste. Bethöret tritt der Mensch hinein, und nun zieht sich die lügende Wolke auf und entblößet auf einmal den fressenden Schlund und die hellen weiten Gefilde der Wahrheit und Tugend, vor denen er mit einem Seufzer einsinkt.  - Jean Paul, Auswahl aus des Teufels Papieren. Frankfurt / M. Berlin 1991 (zuerst ca. 1784/89)
 

 

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