egabung   So wie es Frauen gibt, die erst im Bett ganz sie selbst werden, gibt es Männer, die sich erst verwirklichen können, wenn sie aktiv werden und handeln. Sabaté war einer von ihnen: untersetzt, schien er kleiner zu sein, als er tatsächlich war, obwohl er nicht ganz so muskulös war, wie es eigentlich den Anschein hatte, mit starkem Kiefer und buschigen Augenbrauen. Untätigkeit machte ihn unbeholfen und nervös. Er vermochte kaum, in einem Lehnsessel zu sitzen und sich dabei noch wohl zu fühlen, geschweige denn, es in einem Café auszuhalten, wo er nach Art eines Revolverhelden automatisch einen Platz mit Rückendeckung aufsuchte, von wo man die Eingangstür im Auge behalten konnte und wo es zum Hinterausgang nicht weit war. Sobald er aber mit seiner Schußwaffe an einer Straßenecke stand, wurde er gelöst, entspannt und auf seine mürrische Weise geradezu strahlend. »Muy sereno« soll er nach Aussage seiner Kameraden in solchen Augenblicken gewesen sein, sich seiner Instinkte und Reflexe völlig sicher sowie mit einer Witterung für Kommendes begabt, die durch Erfahrung zwar perfektioniert, nicht jedoch erlernt werden kann; vor allem war er sich aber seines Mutes und seines guten Sternes sicher. Ohne solche natürliche Begabung hätte Sabate denn auch nicht so lange als »Outlaw« leben können: fast zweiundzwanzig Jahre, die nur durch Haft unterbrochen wurden. - (hob)

Begabung (2)  Die Fähigkeit, dichterisch gebundene Worte sprechen zu können, die Gabe poetischer Improvisation, gilt als ein bedeutsames Kennzeichen schamanischer Begabung. Damit weist der werdende Schamane vor der Gemeinschaft aus, daß ein Vorfahrengeist in ihn eingegangen ist.  - Nach: Alfred Stolz, Schamanen. Ekstase und Jenseitssymbolik. Köln 1988 (dumont Taschenbücher 210)

Begabung (3)  Als sie sich vor einem Jahr kennenlernten, hatte er Perry für einen «guten Kumpel» gehalten, wenn er auch ein bißchen «von sich selbst überzogen», «sentimental» und zu sehr der Typ des «Träumers» war. Er hatte ihn gemocht, aber nichts weiter auf seine Freundschaft gegeben, bis ihm Perry eines Tages beschrieb, wie er «einfach zum Spaß» in Las Vegas einen Neger umgelegt hatte - mit einer Radkette totgeschlagen hatte. Der kleine Perry war dadurch in Dicks Meinung mächtig gestiegen. Dick begann mehr in ihm zu sehen und kam zu der Ansicht, daß Perry ein Mann mit ungewöhnlichen und wertvollen Eigenschaften war. Es gab zu der Zeit im Knast von Lansing einige Mörder oder doch Leute, die damit angaben, Mörder oder wenigstens zum Morden bereit zu sein. Perry aber, das war Dicks Überzeugung, war eins von diesen ganz seltenen Exemplaren, ein «Mörder von Natur» - ganz normal veranlagt, aber ohne Gewissen und imstande, mit oder auch ohne Motiv völlig kaltblütig einen umzulegen. Eine solche Begabung, meinte Dick, konnte unter seiner Anleitung gewinnbringend zur Entfaltung gebracht werden. Und so hatte er sich an Perry herangemacht, ihn umworben und ihm geschmeichelt.  - (cap)

 

Genie

 

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