efall  Wenn Sie mit ihm reden (bes. : ihn befragen)  und ihm irgend eine Bemerkung machen, werden Sie zunächst (das ist die sog. meecklenburgische Vorphase) ein kroetenmaessig-breitmäuliges  langhingezogenes "Joah, nech" als Antwort vernehmen (Kopf im Nacken, Krötenaugen halb geschlossen), im tiefsten, hohlsten Brustton der Überzeugung. Das  das soll den Eindruck vermitteln von  "Kennen wir alles, und noch viel mehr". Außerdem verschafft es ihm eine "Denk"pause.

Die eigentliche sog. Schmenkel-Kommunikation beginnt mit Phase (1), der Kau-, Such-  oder Iterationsphase.  Das, was Sie gesagt/gefragt haben, dreht und wendet er in seinem Kroetenbreitmaul (Gehirn ist nicht nachgewiesen) hin und her, und wiederholt es, mehr oder weniger laut. Diese Phase dient ebenfalls dem Zeitgewinn und geht unmerklich über in

Phase (2), die Assoziations- (oder: Verdauungs)phase, in der das so Zermanschte nach weiter "oben" (diese Richtung ist hypothetisch und bisher nicht genau zu bestimmen) befördert wird. Man kann hören/beobachten, wie er das Gehörte in früher schon Gehörtes/Gelesenes einordnet. Es kommen Ihnen dann die merkwürdigsten Kombinationen zu Ohren. Wundern Sie sich nicht, wenn wenn Sie ihre eigeneBemerkung nicht mehr wiedererkennen. Er ordnet das Gehörte in sein System ein, und nur das seine, fingert es sich zurecht. Das hat mit Ihrer Frage / Bemerkung schon nicht mehr viel zu tun, sollte  aber eine Vorwarnung sein.

Denn es folgt nun Phase (3), die konklusive Lall-  und Nebel-Phase  ("Geschwurbel"). Das ist die entscheidende! Wer sich hier nicht vorsieht, ist infiziert für den Rest seines Lebens. Man kriegt einen Schwall von Wörtern über, sowas wie SWLABR.... Es ist nicht so, daß man sich wie "vor den Kopf geschlagen" fühlt von den gehörten Wörtern, es ist eher, als sei man mit dem Kopf in eine Nebelwolke geraten, oder in die Tintenwolke eines Tintenfischs. Man fühlt sich benommen und fragt sich: "Was war das?" Es kommen aus dem Krötenmaul Worte, über die Sie stundenlang grübeln können, ohne jemals zu einem Ergebnis zu kommen ("Was könnte er damit gemeint haben?" - "Er ist ein Professor, also muß er sich was dabei gedacht haben!"). Volkstümlich nennt man das Zungenschlägerei. Hier muß man sofort und ohne zu grübeln kurz den Kopf schütteln, an etwas anderes denken, ins Freie gehen oder aus dem Fenster sehen - jedenfalls wegvonda!. Andernfalls setzt sich eine bisher undefinierbare Substanz im eigenen Hirn fest, die man nicht mehr los wird. Diese Substanz ist die Dummheit ("Morbus Schmenkel"), jedenfalls ein Botenstoff der Dummheit, da Substanz zu haben von der Dummheit vernünftigerweise nicht angenommen werden kann. Nach erfolgtem Befall meint man meint dann, schlau geworden zu sein, man ist aber lediglich "zugeschmenkelt" worden.

In der Zoologie heißt der Vorgang Parasitenbefall. - (cel)

Befall (2)   Der Maler Gauguin, der in den Tropen lebte, hinterließ mehrere Porträts von Eingeborenen, die unter dem Befall von Nilwürmern litten. Man erkennt Befallene vor allem an der gelblich phosphorisierenden Hautfarbe und den stark hervortretenden Augen. Gauguin selbst war von der Syphilis befallen, weil er mit verschiedenen Eingeborenenmädchen, die nie älter als dreizehneinhalb waren, zusammenlebte. Er brachte sich mit Arsen um und bat die Eingeborenen, seinen toten Körper an ein Kreuz zu nageln und als Zeichen gegen die zunehmende Europäisierung auf den Pazifik hinaustreiben zu lassen. Außerdem sollten sie seine Hütte, die einen unanständigen Namen hatte, niederbrennen und an ihrer Stelle eine Kapelle errichten. Beide Wünsche wurden nicht erfüllt.  - (raf)
 
 

Schmarotzer Ansteckung

 

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