edürfnisse, weibliche »He! Monsieur!« Er blickte auf, und da brach ein unbändiges Gelächter los. »Hahaha! Hohoho! Hihihi! Deine Lider sind braun wie ägyptische Linsen! Ich heiße Macarée. Ich will einen Rammler haben!«
Viersélin Tigoboth sah am Straßenrand ein brünettes junges Frauenzimmer stehen, hübsch mollig und mit niedlichen Rundungen. Wie war sie allerliebst in ihrem kurzen Radlerinnenrock! Und während sie mit einer Hand ihr Rad hielt und mit der anderen die herben Schlehen abklaubte, schaute sie mit ihren großen goldbraunen Augen unverwandt in glühendem Begehren auf den wallonischen Musikanten.
»S' eind ane schöne Maid«, sagte Viersélin Tigoboth und schnalzte mit der
Zunge. »Aber, sapperlott, wenn Sie Schlehen essen, kriegen Sie heut nacht Bauchgrimmen,
jawohl.« »Ich will einen Rammler haben«, erklärte Macarée noch einmal, hakte
ihr Mieder auf und bot Vierselin Tigoboth ihre Brüste
zur Schau. Sie waren lecker wie die Hintern der Engel,
und um ihre Brustknospen war ein Ring so zartfarben
wie die rosaroten Wölkchen im Licht der untergehenden Sonne. - Guillaume
Apollinaire, Der gemordete Dichter. O.O., ca 1987 (zuerst 1916)
Bedürfnisse,
weibliche
(2)
So lebten sie bis an ihr selges Ende |
- Chaucer, Canterbury Tales, nach: Der Rabe. Magazin für jede
Art von Literatur 25. Zürich 1989
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