ediener  »Du willst hören wie ich lebe«, sagte Borg, »Brot austragen. Ich habe täglich zweihundertundfünfzig Kunden zu bedienen.«

»Das ist nicht der ganze Inhalt deines Lebens«, sagte Harald.

»Ich trage das Brot an die Türen. Ich muß an den Türen stehen. Ich muß sehr unauffällig, ohne ein Wort zu gebrauchen, deutlich machen wer ich bin«, sagte Borg.

»Das verstehe ich nicht«, sagte Harald.

»Die Kunden sind zumeist verheiratet. Ich komme nur mit den Ehefrauen in Berührung. Wer die Ehemänner sind, erfahre ich kaum«, sagte Borg, ts entstand eine Pause. Harald schämte sich, aufs neue zu sagen: das verstehe ich nicht. Das Gesprochene war leicht verständlich. Und konnte nur eine Nebensache sein. Eine Einleitung. »Und mit den Bedienerinnen«, sagte Borg, »sie sind zuweilen unterhaltend wie die Ehefrauen. Es sind hübsche und frische Mädchen darunter. Solche, die mit dem Becken wackeln. Und andere, die sich mit den Brüsten anpreisen. Wenn die Rundbebusten feste und schlanke Beine haben, versprechen sie das höchste Vergnügen. Sie sind so appetitlich, daß man ihnen in den Hals beißen möchte. Aber es ist Gefahr dabei, sich an sie zu verlieren.«

»Gefahr?« lispelte Harald, »wir haben von Krankheiten gesprochen, ich verstehe schon.«

Eilif Borg überhörte die Betrachtung. Er schloß die Augen. Er mußte eine schöne Vision haben. Aber er sprach weiter, um sie zu zerstören. »Irgendwo erweist es sich zumeist, sie sind geringe Geschöpfe, ohne Lebensart. Man wird mißnommen. Sie wollen die einzige Betthäsin sein. Sie sind eifersüchtig. Oder besitzen einen Verlobten, einen dummen Kerl, der sie mit Grundsätzen verseucht. Oder sie werden schwanger. So bin ich zu einer Ehefrau gekommen.«   - (jah)

Bediener (2)

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- Grandville

 

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