arde  Taliesin, der Oberste der Barden, Sohn des Sankt Henwg von Caerlleon upon Usk, wurde an den Hof des Urien Rheged zu Aberilychwr eingeladen. Als er einmal mit Elffin, Sohn von Urien, auf dem Meer in einem Kanu aus Häuten fischte, nahm ein irisches Piratenschiff ihn und sein Kanu gefangen und entführte ihn nach Irland. Während aber die Piraten sich fröhlich dem Trunk ergaben, stieß Taliesin sein Kanu ins Meer und stieg selbst hinein, in der Hand einen Schild, den er auf dem Schiff gefunden hatte, und mit diesem ruderte er das Kanu, bis es das Land erreichte. Da aber die Wogen sich in wilder Brandung brachen, verlor er den Schild, so daß ihm nichts anderes übrig blieb, als sich der Strömung des Meeres anzuvertrauen, in welchem Zustand er eine Weile verharrte, bis das Kanu gegen die Spitze eines Pfahls im Fischweiher des Gwyddno, Herzog von Ceredigion in Aberdyvi, stieß; und in dieser Stellung ward er bei Ebbe von Gwyddnos Fischern aufgefunden, die ihn befragten; und als offenbar wurde, daß er ein Barde und Lehrer von Elffin, dem Sohn von Urien Rheged, des Sohnes von Cynvarch war, sprach Gwyddno: ›Auch ich habe einen Sohn namens Elffin. Sei du auch sein Barde und Lehrer, und ich will dir Ländereien zu freiem Lehen geben.‹ Dies wurde vereinbart, und mehrere Jahre hintereinander verbrachte er seine Zeit an den Höfen von Urien Rheged und Gwyddno, genannt Garanhir, Herr des Tiefland-Bezirks; nachdem aber Gwyddnos Ländereien vom Meer überschwemmt waren, wurde Taliesin von dem Kaiser Arthur an seinen Hof in Caerlleon upon Usk geladen, wo er für sein dichterisches Genie und seine verdienstvollen Wissenschaften hochgerühmt ward. Nach Arthurs Tod zog er sich auf den ihm von Gwyddno verliehenen Landsitz zurück und nahm Elffin, den Sohn jenes Fürsten, unter seine Obhut. Aus dieser Geschichte aber schuf Thomas, Sohn des Einion Offeiriad, seine Romanze von Taliesin, dem Sohn der Cariadwen, von Elffin, dem Sohn von Goddnou, von Rhun, dem Sohn des Maeigwn Gwynedd, und die Ereignisse um den Kessel der Cerridwen. - Thomas ap Einion Offeiriad, nach (grav)

Barde (2)

Auf eine Reise will ich mich begeben.
An ein Tor will ich kommen.
Eine Halle werde ich betreten.
Mein Lied werde ich singen.
Meine Rede werde ich halten.
Die Barden des Königs will ich
verstummen lassen.
Vor ihrem Herrn
will ich sie lächerlich machen.
Ich, Talyessin, der Barde,
werde die Barden des Königs verstummen lassen.
Mit druidischer List
werde ich Elphin befreien.
Durch die Tat einer überraschend
daherjagenden Stute
aus dem fernen Norden
wird alles enden.
Weder Gnade noch Gesundheit
sei mit Maelgwn Gwynedd,
weil er so ungerecht war,
wünsch ich ihm die Kränk' auf den Hals
und ein böses Ende.
 Und Rhun und seinem Pack
wünsch ich ein kurzes Leben.
Sollen seine Lande verwüstet werden.
Langes Exil sei ihm bestimmt.

  - Talyessin [Taliesin], nach (wal)

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