Auvergnate   Eine gute Familie aus der Auvergne nannten man von Ache, wenigstens unterzeichneten sie so, ihr wahrer Name aber war ein ganz abscheulicher: sie hießen Merdezac, und man sagt, dieser Spitzname sei einem ihrer Vorfahren gegeben worden in ich weiß nicht welcher Schlacht, wo er sich nicht aus dem Gefecht zurückzog und Wundertaten vollbrachte, obwohl er Durchfall bekommen hatte.   - (tal)

Auvergnate (2) Die Leute aus der Auvergne gehen in Paris dem Kesselflickerhandwerk nach, reparieren Steinguttöpfe und Sonnenschirme und machen sich als Scherenschleifer nützlich. Von seinem achten Lebensjahr an folgt der Sohn dem Vater auf die Walz, die ihn kreuz und quer durch ganz Frankreich führt. Am liebsten freilich halten sich die Auvergnaten in der Hauptstadt auf. Wie die Zugvögel, die der Frost nach einem milden Landstrich treibt, flieht auch dies fahrende Volk den Schnee, der seine Berge während acht von zwölf Monaten bedeckt. Einmal im Jahr kehren die Männer indes nach Hause zurück, machen ihren Frauen Kinder, überlassen diese dann den Alten und Pfaffen und durchstreifen abermals und ohne festes Domizil das ganze Königreich.    - Louis Sébastien Mercier, Mein Bild von Paris. Frankfurt am Main 1979 (zuerst ca. 1780)
 
 

Franzose

 

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