ussprechen Sobald
wir etwas aussprechen, entwerten wir es seltsam. Wir glauben in die Tiefe der
Abgründe hinabgetaucht zu
sein, und wenn wir wieder an die Oberfläche kommen, gleicht der Wassertropfen
an unseren bleichen Fingerspitzen nicht mehr dem Meere, dem er entstammt. Wir
wähnen eine Schatzgrube wunderbarer Schätze entdeckt zu haben, und wenn wir
wieder ans Tageslicht kommen, haben wir nur falsche Steine und Glasscherben
mitgebracht; und trotzdem schimmert der Schatz im Finstern unverändert. -
Maurice Maeterlinck, nach: Robert Musil, Die Verwirrungen des Zöglings Törleß.
Reinbek bei Hamburg 1965 (zuerst 1906)
Aussprechen (2)
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