uslegungsbedarf   Beim neuen Testament werden mir Ihre Erklärungen notwendiger sein. Man sagt mir daß Matthäus dem Josef Jakob zum Vater gibt, während Lukas ihn als Sohn des Elias hinstellt. Man wird mich fragen, wieso der eine 56 Generationen und der andere 42 aufzählt Wozu dient übrigens dieser Stammbaum Josefs, der doch gar nicht der Vater Jesu war? Sind Sie der Ansicht des heiligen Ambrosius, der sagt, der Engel habe Maria ein Kind durch das Ohr gemacht (Maria per aurem impraegneta est), oder des Jesuiten Sanchös, der behauptet, daß sie entlud während der Engel sie fickte?

Wenn ich nach Matthäus von der Flucht nach Ägypten sprechen wollte, würde man mir entgegnen, daß diese Flucht ein Roman ist, von dem keiner der anderen Evangelisten spricht. Und wenn ich nun zugebe, daß die heilige Familie in Judäa blieb, wird man behaupten, daß sie in Ägypten war.

Und glauben Sie, daß die Astronomen nicht über mich spotten werden, wenn ich ihnen von dem Stern erzähle, der die drei Könige in einen Stall leitete? Es ist ärgerlich daß kein Geschichtsschreiber dem angeblichen Kindermord zu Hilfe kommt. Es wäre im Interesse der Menschlichkeit sehr zu wünschen, wenn die Massenmorde der Bartholomäusnacht, von Merindol, Cabrieres usw. ebensowenig beglaubigt wären.

Aber was ich hoffe, von Ihnen aufgeklärt zu sehen, ist die entzückende Geschichte, in der der Teufel Gott entführt und ihn auf einem Berge absetzt, von dem man die ganze Erde sehen konnte. Der Teufel, der Gott alle Reichtümer verspricht, falls er ihn anbeten wolle, wird viele anständige Leute ärgern, weshalb ich für ihn ein Wort der Empfehlung erbitte.

Wenn Sie heiraten werden, Justine, werden Sie mir erzählen, wie Gott, der auch bei einer Hochzeit teilnahm, sich dabei benahm, Wasser in Wein zu verwandeln, und das zugunsten von Leuten, die schon betrunken waren.

Wenn Sie Ende Juli Feigen zum Frühstück essen werden, werden Sie die Güte haben, mir zu sagen, weshalb Gott, der auch Hunger hatte, im Monat März Feigen suchte, wenn das nicht die Zeit der Feigen ist.

Dann müßte ich beispielsweise erwähnen, daß Gott wegen der Erbsünde ans Kreuz geschlagen wurde. Man wird mir aber antworten, daß'weder im alten noch im neuen Testament jemals die Rede von einer Erbsünde war und daß bloß gesagt wird, Adam müsse an dem Tage sterben, da er von dem Baume der Erkenntnis essen würde, und daß er trotzdem nicht starb.

Und ich fürchte, daß man mich für verrückt hält, wenn ich behaupte, daß Gott wegen eines 4000 Jahre vor seinem Tode gegessenen Apfels ans Kreuz geschlagen wurde. - (just)

 

Buch, heiliges Auslegung

 

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