Aus dem Ärmel schütteln   Er suchte in einem seiner Ärmel, brachte ein schönes Mädchen zum Vorschein und stellte es auf die Erde. Das Mädchen warf sich zum Kotau vor dem König nieder, und der Dauist hieß sie eine Rolle aus dem Stück «Festmahl im heiligen Schlosse Yau-schi» spielen. Auf diese Weise sollte sie den Wunsch für ein langes Leben des Königs ausdrücken. Als das Mädchen mit ihrem Auftritt fertig war und ihre Worte gesprochen hatte, holte der Dauist noch ein weibliches Wesen aus dem Ärmel hervor, das sich als «Heilige Mutter Wang» vorstellte. Darauf erschienen die Elfen Dung Schuang-Tscheng und Hsü Fe-tjiung, und der Reihe nach all die übrigen unsterblichen Frauen. Zum Schluß erschien die «Weberin» und überreichte der Heiligen Mutter ein himmlisches Gewand, das in Gold und bunten Farben erstrahlte und den Raum hell erleuchtete.

Der König meinte, das Kleid sei nicht echt, und wollte es näher betrachten. Der Dauist wollte es ihm verwehren, doch der König kümmerte sich nicht um seine Worte und sah es sich an. Es war ein Kleid ohne Naht, wie es Menschenhand nicht herstellen kann.

Der Dauist war gekränkt und sagte: «Es war mir Herzenssache, Eurer Majestät, einen Gefallen zu tun. Deshalb habe ich mir das Kleid von der himmlischen Enkelin ausgeliehen. Wie soll ich es nun, da es befleckt ist, der Besitzerin wiedergeben? »

Der König nahm an, die Sängerinnen seien Elfen, und es kam ihm der Gedanke, die eine oder andere für sich im Schlosse zu behalten. Aber als er sie genauer ansah, waren es seine Hofschauspielerinnen. Nun wunderte er sich, weil ihm die Melodien fremd gewesen waren, und fragte die Schauspielerinnen danach. Die aber kannten sie nicht.

Jetzt hielt der Dauist das Kleid ins Feuer, zündete es an und steckte es in seinen Ärmel. Man durchsuchte diesen sofort, aber von dem Kleid war nichts mehr zu finden.  - (pu-s)

Ärmel Schütteln

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