ugenblick, feierlicher   Laßt alle Glocken läuten! Laßt den schuftenden unbekannten Bauern für einen Moment seinen krummen, ankylotischen Rücken aufrichten, der wie der Stamm eines von der Tramontana verbogenen Olivenbaumes auf den Boden gebeugt ist, und laßt seine von tiefen und erdgefüllten Runzeln durchfurchte Wange einen nachdenklichen Augenblick lang in nobler Haltung in der schwieligen Hand ruhen.

Seht! Salvador Dali ist soeben geboren worden! Es weht kein Wind, und der Maihimmel ist wolkenlos. Still liegt das Mittelmeer, und auf seinem Rücken, der so glatt wie der eines Fisches ist, kann man bei sorgfältigem Zählen die silbrigen Schuppen von höchstens sieben oder acht Sonnenstrahlen glänzen sehen. Umso besser! Salvador Dali hätte nicht mehr verlangt!

An Morgen wie diesem müssen die Griechen und die Phönizier in den Buchten von Rosas und Ampurias gelandet sein, um das Bett der Zivilisation zu richten und die sauberen, weißen und theatralischen Laken meiner Geburt vorzubereiten, mitten auf dieser Ebene des Ampurdán, der konkretesten und objektivsten Landschaft der Welt.

Laßt auch den Fischer vom Kap Creus seine Riemen unter die Beine legen, daß sie ruhen, und laßt ihn, während sie abtropfen, den bitteren Zigarrenstumpen weit ins Meer spucken, an dem er schon hundertmal herumgekaut, und mit dem Ärmel die Honigträne aus dem Augenwinkel wischen, die sich dort seit mehreren Minuten gebildet hat, und laßt ihn dann in meine Richtung blicken!

Auch Du, Narciso Monturiol, berühmter Sohn von Figueras, Erfinder und Erbauer des ersten Unterseebootes, erhebe Deine grauen verschleierten Augen zu mir. Sieh mich an!

Du siehst nichts? Und Ihr alle, seht Ihr auch nichts?

Nur...

In einem Haus in der Calle de Monturiol wird ein neugeborenes Baby aufmerksam und mit grenzenloser Liebe von seinen Eltern beobachtet und verursacht eine leichte, ungewohnte Unruhe im Haus.

Oh Ihr Unglücklichen! Behaltet gut, was ich Euch jetzt sage: Am Tag meines Todes wird es nicht so sein!   - (dali)