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wässrige Porfirij Petrowitsch war im Hausanzug; er trug einen
Schlafrock, sehr saubere Wäsche und schiefgetretene Pantoffeln. Er war ein Mann
von etwa fünfunddreißig Jahren, ziemlich klein, dick, hatte sogar ein kleines
Bäuchlein, war glattrasiert, ohne Schnurrbart und ohne Backenbart, und sein
Haar auf dem großen runden Kopf, der über dem Nacken besonders kugelig ausgebaucht
war, war ganz kurz geschnitten. Sein feistes, rundes, ein wenig stupsnäsiges
Gesicht hatte eine kränkliche dunkelgelbe Farbe, trotzdem sah er recht munter
aus, fast spöttisch. Man hätte seine Gesichtszüge sogar gutmütig nennen können,
wäre nicht der Ausdruck der Augen gewesen, die einen wäßrigen Glanz hatten und
fast ganz von den weißblonden Wimpern überdeckt wurden. Ständig blinzelte er,
als zwinkerte er jemandem zu. Der Blick dieser Augen stand in sonderbarer Disharmonie
zu der ganzen Gestalt, die geradezu etwas Weibisches an sich hatte, und verlieh
ihr etwas weit Ernsteres, als man in der ersten Minute erwartet hätte.
- Fjodor M. Dostojewskij, Schuld und Sühne. München 1987
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