Dem schlauen Vogler, der der Vögel Leben Der Paladin, da, wo er das Gedränge So pflegt's dem schlauen Fänger wohl zu glücken, |
- (
rol
)
Aufspießen (2)
"Der eine den andern"
- Goya, Caprichos. Zürich 1972 (detebe 33/1, zuerst 1799)
Aufspießen (3)
Aufspießen (4) »Mit Augen, die vom Hunger dunkel geworden waren, trat ich an den Hirten heran, bat um Brot, er aber sagte mir: >Geh und setze dich auf den Esel, wollen wir nach Hause reiten.« Unvernünftigerweise setzte ich mich auf den Esel; es erwies sich, daß dieser Hirt ein Menschenfresser war, er fesselte meine Beine unter dem Bauch des Esels, damit ich nicht fortliefe. Er nahm mich mit in seine Hohle, schob einen Felsen beiseite, der vor den Eingang gestellt war, trug mich hinein, wo noch dreißig Leute waren, einen von ihnen durchstach er mit dem Spieß, briet ihn auf dem Feuer und fraß ihn auf; ich war Zeuge des qualvollen Todes dieses unglücklichen Mannes: weißt du, was ich fühlte, besonders deshalb, weil ich dachte, daß einmal das gleiche mir widerfahren wird?« - »Natürlich hatte es mir gegraust, aber fahre fort, daß ich mich wieder freue.«
»Weißt du, was ich tat? Ich wandte meine Aufmerksamkeit darauf,
daß der Menschenfresser in einen tiefen Schlaf fiel. Da| kroch ich zu meinen
Kameraden und sagte: »Dies ist die Stunde des Lebens oder des Todes! Nagt meine
Fesseln mit euren Zähnen auf.< Achtundzwanzig Leute stürzten sich auf meint
Fesseln und nagten daran mit den Zähnen, bis sie zerrissen. Ich ging hierhin
und dorthin, fand aber keine Möglichkeit ein Auswegs; am Ausgang aus der Höhle
stand ein Felsen. Weil du, was ich tat? Ich ging und nahm jenen Spieß, machte
ihn im Feuer heiß und drückte ihn mit voller Kraft dem Menschenfressser ins
Auge; das Auge floß aus; der Spieß drang in die Erde. Der Menschenfresser sprang
auf: >Königssohn, das sind deine Streiche !< sagte er. Tastend suchte
er mich hier und dort, ich aber lief immer vor ihm fort. Am Morgen trieb er
die Herde hinaus, um mich zu finden, ich kroch in eine Ziegenhaut und ging zwischen
seinen gespreizten Beinen hindurch. Als ich durchgekommen war, ließ ich meine
Stimme vernehmen: >Hundesohn, ich habe mich von dir befreit.« Er aber stellte
mir nach, rollte vom Felsen herab und zerschlug in tausend Stücke.« - Armenische Märchen.
Hg. Isidor Lewin mit Uku Masing. Düsseldorf, Köln 1982 (Diederichs, Märchen
der Weltliteratur)
|
||
![]() |
||
![]() |
![]() |
|
![]() |
||
|
|
|
![]() ![]() |
![]() ![]() |