rzt, romantischer Ringseis, der Bayer, war ein Mann von erquickender Naivität und Urwüchsigkeit. Bettine hat ihn beschrieben, wie er aussah und war, als er in Landshut studierte: »ein Gesicht wie aus Stahl gegossen, alte Ritterphysiognomie, kleiner, scharfer Mund, schwarzer Schnauzbart, Augen, aus denen die Funken fahren, in seiner Brust hämmerts wie in einer Schmiede, will vor Begeisterung zerspringen; und da er ein feuriger Christ ist, so möchte er den Jupiter aus der Rumpelkammer der alten Gottheiten vorkriegen, um ihn zu taufen und zu bekehren.«
Noch als alter Mann
hatte er einen feinen Kopf mit energischen Formen und sprühenden Augen.
Auf Kranke hatte er einen unmittelbar beruhigenden Einfluß; er besaß
soviel magische Kraft, daß er zuweilen Zahnschmerzen augenblicklich
stillte dadurch, daß er den ausgestreckten Zeigefinger gegen die
schmerzende Stelle bewegte. - Ricarda Huch, Die Romantik. Blütezeit, Ausbreitung und Verfall.
Tübingen 1951 (zuerst 1899)
|
||
|
|
|