Arm, dritter

 

- Fortunio Liceti, De Monstris

Arm, dritter (2)  Ich winkelte ich meine Beine zum Schneidersitz an, straffte den Rücken und ergriff das Wort. Ich sei gekommen, um meine grüne Jacke auszulösen. Mein Geld, hier waren alle Scheine rot, hielt ich gut sichtbar in die Höhe. Ich böte meine gesamte Barschaft und sei in Bälde auch zu einer Nachzahlung imstande. Als mir der Langschädlige keine Antwort gab, warf ich das Bündel in einem flachen Bogen zum Sessel hin. Mein Wurf brachte, noch eh der Packen aufklatschte, Bewegung in mein Gegenüber. Der Oberkörper ruckte ein Drittel um seine Achse, der lahme rechte Arm schlenzte nach vorn, als wolle er das Geldbündel im Flug ergreifen. Aber dann kam zu meinem hilflosen Entsetzen ein zweiter rechter Arm hinter dem wieder abschaukelnden ersten hervor: Der Bandenführer war auf selten schauderhafte Weise mißgebildet. Was ich bis jetzt für seinen rechten Arm gehalten hatte, entsproß der Vorderseite seines Rumpfs, war offenbar ein zusätzliches fünftes Glied, das nur durch abruptes Drehen in ein Schlingern zu versetzen war. Noch einmal zuckte die Gestalt, die schlaffe Hand schlug, auf mich weisend, ein Stück nach vorne aus, und mein Entsetzensschluchzer übertönte fast das trockene, erlösend eindeutige Schalterknacksen, mit dem das rote Licht erlosch. - Georg Klein, Barbar Rosa. Berlin 2001

 

Arm

 

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