nimierdoktor
Matern, der in der letzten Zeit über Nierensteine zu klagen hat, wird
von beiden Sawatzkis, besonders von Inge Sawatzki bewogen, an der Bar
bei solch einem, wie Inge sagt, «Animierdoktor» Platz zu nehmen. Da
Matern den Weg quer durchs Lokal scheut, winkt Sawatzki einen der
Herren, der sich als Urologe vorstellt, an den Tisch. Sogleich, kaum
fällt das Wörtchen «Nierensteine», dringt der junge Mann darauf, daß der
Saft zweier ausgedrückter Zitronen für Matern bestellt wird: «Sehen
Sie, bislang war man froh, wenn es gelang, den Abgang kleinerer Steine
nach mühevollen Kuren zu bewirken; aber unsere Zitronenkur ist
erfolgreicher und, alles in allem, weniger kostspielig. Wir lösen die
Steine, allerdings nur die sogenannten Uratsteine, ganz einfach auf,
nach zwei Monaten ist der Urinbefund unserer Gäste in der Regel normal.
Voraussetzung leider leider: Alkohol-Abstinenz!»
Matern setzt das soeben ergriffene Bier wieder ab. Der
Urologe - man hat erfahren, er habe in Berlin und Wien bei
Kapazitäten studiert - will nicht weiter stören und verabschiedet sich:
«Allerdings gegen Oxalatsteine - Sie sehen sie dort, in der zweiten
Vitrine von links - sind wir immer noch machtlos. Doch unsere
Zitronenkur - vielleicht darf ich den Prospekt hierlassen - ist im
Grunde eine simple Geschichte: Schon Herodot berichtet von den
Zitronenkuren der Babylonier gegen! Nierensteine; wenn er jedoch von
kinderkopfgroßen Befunden spricht, müssen wir in Rechnung stellen, daß
Herodot gelegentlich zu übertreiben beliebte.» - (hundej)
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