»Krümmt mein Kopf einem Haar den Fuß«
»Krümmt mein Kopf einem Haar den Fuß, stopf den flaumigen
Knochen zurück! Springt der unangestochene Ball meines Atems
auf einem Strahl, laß die Blasen zerspringen im Fall! Lieber
fall ich gehenkt am Hals von dem Wurm aus Strängen als auf den
zerplatzten Schauplatz schlechte Liebe zu zwingen.
In deinen Hahnenkampfring passen alle schwänzelnden Worte: ich
durchscharr noch die Vogelleimwälder mit dem Handschuh an einer
Laterne, ich peck und spring und tanz auf dem Springbrunnen,
drück vor der Zeit mich, eh ich geduckt das Gespenst überrenn
mit dem Hammer, auf Luft und Licht stoß und einen lauten Raum
voll Blut mach.
Ist mein gekauertes äffisches Kommen grausam, wüt mich zurück
ins Zeughaus; mit meiner zerfaserten Hand vernäh die tiefe Tür;
das Bett ist bös, eine Kreuzstatt. Tut mein nahender Schädel
weh, verbieg den zum Tor gerichteten Bogen: laß die
reiterlos schlaffe Gestalt neun magernde Monate fliegen!»
»Nein! Ich wollt nicht um Christi schimmerndes Bett, und um
Perlmutterschlaf unter weichen Stäubchen und Zaubern nicht, daß
ich meine Tränen und deinen eisernen Kopf, mein Liebes, nicht hätt!
Stoß zu, meine Tochter, mein Sohn! Stoß dich frei! Nein,
frei kannst du nicht sein... auch nicht, wenn aller Wasser himmlische
Heerschar bricht.
Nun dein Erwachen, entschält meiner höhlägen Freude Hülle,
zur Kindheit, auf ewig unfrei, Erwachen zu Angst und Aas, du
mein verlorenes Lieb, gestoßen aus gutem Haus! Den Weg
von des Grabes Rand läuft das Korn daher und dahin, und hat
Stimme und Heim, und dort und da mußt du liegen und schrein.
Rast ohne Wahl im zum Rost erkorenen Korn, an der Brust, die
mit Meeren versorgt ist. Rückweg wird keiner sein, nicht auf
fetter Straßen Wogen, noch auf des Skelettes mageren Wegen. Das
Grab und mein stiller Leib sind versperrt für dein Kommen wie Stein,
und der endlose Anfang der Frühreifen leidet offen.«
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