Ameisenmorphologie   Übrigens ist ihre physische und psychische Mannigfaltigkeit unendlich viel großer und abwechslungsreicher als die der Termiten, Bienen und Menschen. Von den primitivsten Ameisen, den Ponerinen, welche unmittelbar von der uns unbekannten prähistorischen Ameise der frühesten geologischen Zeit abstammen und deren Tätigkeit noch für sich allein geschieht, bis zu den fortgeschrittensten Arten, den Pilzzüchtern, Sklavenhaltern und Handwerkern, von der harmlosesten, friedfertigsten, sich nie verteidigenden Formicoxenus und Myrmecina bis zu den tapfersten, ausdauerndsten Polyergus Rufescens, den Dorylinen und Acitoninen gibt es ungleich mehr Stufen und Übergänge als zwischen unseren vertiertesten Polynesiern oder Feuerländern und den Führern der Menschheit auf dieser Erde, den weißen Völkern. Form, Farbe und Größe weichen im selben Maße voneinander ab, wie Intelligenz und Lebensgewohnheiten. Eine Polyrhachis Ypsilon aus Sumatra zum Beispiel, deren Brustkorb aussieht, als bestände er aus zwei flachen Schrauben mit einem dicken Jettknopf obendrauf und endigte in einem schweren Bernsteinkolben, neben einer australischen Orectognatus Sexspinosus mit ihrem Pferdekopf auf gestrecktem, stacheligem Brustschild, der langen, fadenförmigen Röhre darin, die in eine durchsichtige Birne ausläuft, - diese beiden Tierchen scheinen miteinander ebensowenig zu tun zu haben, wie ein Nilpferd mit einer Heuschrecke; und die Tetramorium Coespitum, die es wagt, eine Formica Pratensis anzugreifen, erinnert an einen Steinmarder, der es wagt, einen Elefanten anzugreifen.     - (maet)
 
 

Morphologie Ameise

 

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