Ameisenbär (2)
Ameisenbär (3)
Ameisenbär (4) Z. B. hat der Ameisenbär
nicht nur an den Vorderfüßen lange Klauen, um den Termitenbau aufzureißen, sondern
auch zum Eindringen .in denselben eine lange cylinderförmige Schnauze, mit kleinem
Maul, und eine lange, fadenförmige, mit klebrigem Schleim bedeckte Zunge, die
er tief in die Termitennester hineinsteckt und sie darauf mit jenen Insekten
beklebt zurückzieht; hingegen hat er keine Zähne, weil er keine braucht. Wer
sieht nicht, daß die Gestalt des Ameisenbären sich
zu den Termiten verhält, wie ein Willensakt zu seinem
Motiv? Dabei ist zwischen den mächtigen Armen, nebst
starken, langen krummen Klauen des Ameisenbären und dem gänzlichen Mangel an
Gebiß ein so beispielloser Widerspruch, daß, wenn die Erde noch eine Umgestaltung
erlebt, dem dann entstandenen Geschlecht vernünftiger Wesen der fossile Ameisenbär
ein unauflösliches Räthsel seyn wird, wenn es keine Termiten kennt. -
Schopenhauer, Über den Willen in der Natur
Ameisenbär (5) Unsere Viehtreiber erklären
uns, warum der große Ameisenbär, tamandua, im campo ungefährlich
ist, weil er hier, wenn er sich aufrichtet, sein Gleichgewicht nicht halten
kann. Im Wald stützt er sich nämlich mit dem Schwanz an einem Baum ab und zerquetscht
mit seinen vorderen Pranken alles, was sich ihm nähert. Der Ameisenbär fürchtet
auch nächtliche Angriffe nicht, »denn beim Schlafen zieht er den Kopf so eng
an seinen Körper, daß nicht einmal der Jaguar erkennen kann, wo dieser sich
befindet.« -
(str2)
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