Ameisenbär

- Richard Müller

 Ameisenbär (2)

Ameisenbär (3)

Ameisenbär (4)  Z. B. hat der Ameisenbär nicht nur an den Vorderfüßen lange Klauen, um den Termitenbau aufzureißen, sondern auch zum Eindringen .in denselben eine lange cylinderförmige Schnauze, mit kleinem Maul, und eine lange, fadenförmige, mit klebrigem Schleim bedeckte Zunge, die er tief in die Termitennester hineinsteckt und sie darauf mit jenen Insekten beklebt zurückzieht; hingegen hat er keine Zähne, weil er keine braucht. Wer sieht nicht, daß die Gestalt des Ameisenbären sich zu den Termiten verhält, wie ein Willensakt zu seinem Motiv? Dabei ist zwischen den mächtigen Armen, nebst starken, langen krummen Klauen des Ameisenbären und dem gänzlichen Mangel an Gebiß ein so beispielloser Widerspruch, daß, wenn die Erde noch eine Umgestaltung erlebt, dem dann entstandenen Geschlecht vernünftiger Wesen der fossile Ameisenbär ein unauflösliches Räthsel seyn wird, wenn es keine Termiten kennt. - Schopenhauer, Über den Willen in der Natur

Ameisenbär (5)  Unsere Viehtreiber erklären uns, warum der große Ameisenbär, tamandua, im campo ungefährlich ist, weil er hier, wenn er sich aufrichtet, sein Gleichgewicht nicht halten kann. Im Wald stützt er sich nämlich mit dem Schwanz an einem Baum ab und zerquetscht mit seinen vorderen Pranken alles, was sich ihm nähert. Der Ameisenbär fürchtet auch nächtliche Angriffe nicht, »denn beim Schlafen zieht er den Kopf so eng an seinen Körper, daß nicht einmal der Jaguar erkennen kann, wo dieser sich befindet.«  - (str2)

 

Bär

 

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