eromantie
Ein Aberglauben in der Kunst der Aeromantie ist so beschaffen:
Wenn ein Mensch niest, womit sich eigentlich nur das
Gehirn auf natürliche Weise reinigt,
dann deuten sie dies als wichtiges Vorzeichen für
Glück oder Unglück und beziehen daraus ihre Weissagungen.
Wenn man etwa dreimal niest, so schleichen vier Diebe ums Haus; niest man dagegen
zweimal, so soll der Betreffende wieder aufstehen und sich andersherum wieder
schlafen legen. Sind es aber dreizehn Nieser, so soll es sehr Gutes bedeuten;
und wovon man nachts träumt, das werde sich alles in gutem Sinne erfüllen. Morgens
aber, wenn der Mensch aufsteht, bedeuten die Nieser wieder anderes. Diese Vorstellungen
sind weit verbreitet, und alles ist reiner Aberglauben, denn alle Meister der
Arzneikunst wissen genau, warum der Mensch niest: Das Niesen kommt von warmer
Luft, die im Kopf entsteht und durch enge Löcher äußerst heftig entweicht. Darum
gibt es ein so starkes Geräusch, wie Hippokrates
im 6. Buch seiner Aphorismen sagte. Das alles geht mit natürlichen Dingen zu
und bedeutet weder Glück noch Unglück in anderen Sachen, sondern nur, daß sich
der Kopf damit erleichtert und reinigt. - (hart)
|
||
|
||