ebtissin
Während sich Dorothea gegen die Ehe auflehnte,
indem sie ihrem himmlischen Bräutigam täglich durch das Hintertürchen der Fastenküche
Einlaß gewährte, ließ sich Margarete Rusch auf
verquälte Verhältnisse gar nicht erst ein. Als Nonne war sie ohnehin himmlisch
verlobt. Der handfeste Rest jedoch wollte irdisch gelebt werden. So hat sie
auch als Äbtissin ihre jungen Nonnen gelehrt, sich von den Männern - ob Mönch
oder läufiger Hausvater - nicht das Herz beschwatzen zu lassen. Wie der Butt
uns Männern geraten hatte, die Frauen nach der Liebe zapplig zu machen, doch
sich nie - oder mit Vorsicht nur außer Haus - taumelige Liebesgefühle zu leisten,
so hat die dicke Gret ihren schweifenden Birgittinen den Rat gegeben,
keines Mannes Geflüster zu glauben: »Macht mia kain Ärjer nech. Ihä said schon
under de Haube jebracht.« Dennoch sind zwei drei Nonnen (weil Reformationszeit
war) dem Kloster der Heiligen Birgitta entlaufen und zu trostlosen Eheweibern
verkümmert. - (but)
|
||
|
||