Adern  Die Säfte berühren zuweilen die Adern der Nieren und der Eingeweide, die sich zu den Adern der Milz, der Lunge und des Herzens erstrecken. Dies alles kommt mit den Eingcweiden auf der linken Seite in Bewegung, weil diese von der Lunge erwärmt wird; die rechte Seite aber wird von der Leber entzündet, weil der Mensch mit den guten Gedanken die Nieren, die Öfters in ungerechter Begier-lichkeit zum Herzen hinfühleh und es zu Bösem erschüttern, kraftvoll im Zaume hält ..., und dies tut er, indem er die Wege der Gerechtigkeit beschreitet.

Die Adern des Gehirns, des Herzens, der Lunge, der Leber und die übrigen bringen den Nieren Stärke. Die Adern der Nieren fließen hinwiederum zu den Waden hernieder, stärken sie und steigen mit den Adern der Waden wieder in  die Höhe und verknüpfen sich entweder in der Manneskraft oder in der weiblichen Gebärmutter, so wie der Magen die Speisen zusammenfaßt. Diese Adern entsenden an diese Orte Kräfte zur Erzeugung der Nachkommenschaft, so wie der Stein das Eisen schärft; denn nachdem der Mensch durch die Keuschheit die Begierlichkek unterdrückt, die Nieren zusammengezogen und durch die ihm innewohnende gute Weisheit in Keuschheit gereinigt hat, umgürtet er sie mit steter Gerechtigkeit und Enthaltsamkeit und neigt sich nun in dem, worin er ehedem unenthaltsam war, zur Beherrschung, der er festen Bestand gibt, so daß sie sich nicht mehr in Leichtsinn stürzt. Während so der Mensch in Enthaltsamkeit zu Gott hinstrebt und sich in ihr im männlichen und weiblichen Geschlecht verschanzt, bringt er auf viele Tugenden gestützt eine Nachkommenschaft der Heiligkeit hervor, indem er die richtige Bahn der Selbstzucht beschreitet. Die Muskelstränge der Arme und die Waden, sowie die Schenkelballen sind voll Adern und Feuchtigkeit, und wie der Unterleib die Eingeweide und Speisen festhält, so bewahren die Armmuskeln und die Waden die Adern und Säfte und kräftigen den Menschen durch ihre Stärke und tragen ihn, so wie ihn der Unterleib ernährt. Denn die Enthaltsamkeit ist ein Zusammenfassen der Stärke und der erhaltenden Kräfte zur Gerechtigkeit. Sie ernährt die Seele in Heiligkeit, umgeben von steten Seufzern guter Gedanken, das Innere der Seele zur Fülle zusammenfassend und zur Vollkommenheit des Heiles erhaltend. - (bin)

Adern (2)

- Loïc Dubigeon

 

Körperteile, menschliche

 

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