del, alter  »O nein, Madame«, versetzte der alte Mann, »wir werden nicht ins Paradies kommen, Sie nicht und ich nicht. Sehen Sie doch das Volk, das der gute Louis-Philippe heute dekoriert und zu Pairs erhebt und in die hohen Ämter einsetzt, es sind alles Bürger, Bürger, kein einziger Name des alten Adels erscheint auf der Liste. Wie sollte es uns auch möglich sein, dem Herrn dieser Tage zu gefallen? Wir ärgern ihn sogar ein wenig, sein Verhalten uns gegenüber beweist es ja. Der alte Adel, unsere Gepflogenheiten, selbst unsere Namen bringen die Tradition des Großherrn zurück, das muß ein wenig störend für Louis-Philippe sein.«

»Also gibt es keine Hoffnung auf den Himmel für uns, keine?« fragte Malin stolz.

»Ich frage mich, ob Sie überhaupt noch im Himmel sein wollen«, sagte der alte Kardinal, »falls man Ihnen zuerst mal einen Blick hinein vergönnte. Es muß ein Treffpunkt der Bürgerlichkeit sein. Nach meinem Dafürhalten, Madame, gab es niemals einen großen Künstler und ebensowenig einen König oder einen Gott, der nicht etwas von einem Scharlatan an sich hatte. Die Eigenschaften der Scharlatanerie sind bei Hof nicht wegzudenken, genau so wenig wie beim Theater oder im Paradies Blitz und Donner, der Neumond, eine Nachtigall, ein junges Mädchen - all dies hat eine Spur von Scharlatanerie, von einem göttlichen Schwank. Aber der König Louis-Philippe hat keine Spur von einem Scharlatan an sich, er ist wirklich durchaus zuverlässig. Das Paradies wird heutigentags wahrscheinlich genau so sein. Sie und ich, Madame, sind nicht zu verständiger Genügsamkeit erzogen. Wir werden besser in die Hölle passen, darauf sind wir gedrillt. Es ist ein erhebendes Gefühl, eine Sache, die man gelernt hat, gut zu machen.«  - (blix)