Absolutheit   Das Absolute ist das vom Ding völlig gelöste Bild, das frei flottierend und exzentrisch dahinschwebt. Das Ding wurde durch die von ihm sich ablösenden Bilder zerstört. Deshalb sind die absoluten Bilder, die uns umgeben, unbe-dingt. Strebt der Mensch nach Absolutheit, hat er sich von seinem Dingsein zu lösen und muss ganz Bild werden. Ich führe dafür den Begriff »sich bilden« ein. Sich bilden heißt, sich aus den Relationen des Seins lösen. Die Philosophie vermag das Absolute nicht zu erreichen, da sie immer noch damit beschäftigt ist, Probleme zu lösen (solvere), anstatt sich von ihnen zu lösen (ab-solvere). Der Grund liegt in der Erbschuld der Philosophie, der Angst, in das zurückzukehren, woraus sie entstanden ist, das Nichts. Gewohnt, in Dichotomien zu denken, nahm man an, dass der Assoziation nur eine Dissoziation gegenüberzustehen vermag. Man glaubte weiter, dass man sich auflöst (dis-solvere), sobald man nichts mehr löst (solvere). Wir wissen, wie weit die Philosophie gediehen ist. Ich weiß, wie weit ich gediehen bin, ich bin »gebildet«, das heißt losgelöst, folglich absolut. Hier die Probe:

1. Bin ich unbezogen?
Ja, denn Gernika hat mich, dies nur als gravierendstes Anzeichen meiner Unbezogenheit, verlassen.
2. Bin ich unbedingt?
Ja, denn ich habe mich selbst, mich als Ding, verlassen, existiere für andere und mich allein als Bild weiter.
3. Bin ich unverursacht?
Ja, denn ich habe meinen Zustand selbst bestimmt. Ich allein trage die Verantwortung.
4. Bin ich unbegrenzt?
Ja, ja und nochmals ja. Als abgespaltenes Bild fliege ich. Ich schwebe. Ich bin zeitlos. Es ist wie ein Traum. Nun endlich weiß ich alles. - (raf)

Unabhängigkeit

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Unterbegriffe

VB
LosloesungLosloesung

Bedingtheit Relativität

Synonyme

Antonym