Nach einigen Jahren fiel es auf, daß mit solch einer Abreise stets der Abbruch des jeweiligen Verhältnisses Faschkonners zusammenfiel. Man hielt es ihm lächelnd vor, pries seine Gewandtheit und den praktischen Sinn, mit einem notwendig gewordenen Ortswechsel eine Erholungsreise zu verbinden, unterließ es aber nicht, scheinbar erstaunt hinzuzufügen, daß die Verlassene sich so schnell getröstet hätte.
Faschkonner lächelte orphisch und maß sichtlich dem peinlichen Umstand, in den Schein zu geraten, verlassen worden zu sein, nicht die geringste Bedeutung bei. Niemand vermochte darum auch nur zu ahnen, daß Faschkonner auf ebendiesen Umstand den größten Wert legte. Denn Faschkonner, der bereits in Jahren, wo andere Mondgedichte auf Minderjährige machen, tief von der Uberzeugung durchdrungen war, daß sämtliche Weiber tückische Lügnerinnen seien, hatte ein eisernes Prinzip: er begann erst dann ein Verhältnis, wenn er genau wußte, wie er die jüngst zu Erobernde später prompt sich wieder vom Halse schaffen konnte. Dieses Prinzip war bereits derart mit ihm verwachsen, daß sein erster Gedanke beim Anblick des Wesens, das seine Sinne gerade heiß begehrten, stets war: ,Wie werde ich dieses wunderherrliche Weib wieder los?'
Im allgemeinen zog er jenes Mittel, das nur dann versagt, wenn die Wahl schlecht erfolgt, allen anderen vor: er trachtete, den Mann zu finden, den er im geeigneten Augenblick seiner Geliebten mit dem von ihm gewünschten Erfolg präsentieren konnte. Nur wenn aus besonderen Gründen, vor allem aber mangels eines passenden Nachfolgers, dieses probateste aller Mittel nicht verwendet werden konnte, griff Faschkonner zu anderen Rezepten. Mit Vorliebe spann er schon von der ersten zärtlichen Stunde an ein zähes Netz bestimmter sexualethischer oder auch anderswie gestufter intellektueller Anschauungen, gegen die schwer sich zu vergehen er seine Auserwählte später geschickt zwang. Worauf er niedergeschmettert abreiste, um nicht selten bei seiner Rückkehr der Verlassenen gleichwohl bereits am Arme eines beglückten Nachfolgers zu begegnen.
Diesmal aber war Faschkonner, zum ersten Mal seit dem Beginn seiner so erfolgreichen Abreise-Karrière, in großer Verlegenheit. Er hatte sich, was ihn selbst in stillen Stunden höchlichst wundernahm, über die Maßen in eine Russin verliebt, die nicht nur nicht mehr ganz neu war, sondern überdies für jedes noch ungetrübte Auge fast häßlich. Ein schöngeschweifter blutroter Mund, gefüllt mit sämtlichen, zudem noch perlweißen Zähnen vermochte über wildumfurchte Schweinsäuglein, stark ergrautes Haar und kurze faltige Hände keinen anderen hinwegsehen zu machen als Faschkonner. Er war in diesen Mund vernarrt und, wenn er ihn verloren beglotzte, komponierte seine aufgeregte Phantasie die restliche Dame in ein berückendes Weib um. Und als er nun gar den Leichtsinn begangen hatte, diesen Mund zu küssen, bevor er noch wußte, wohin er ihn später verschieben könnte, war es einerseits endgültig um ihn geschehen, andererseits der unausweichliche Zwang da, unter allen Umständen sich eine erfolgreiche Abreise zu sichern.
Zu diesem Behufe steckte sich Faschkonner eine lange Zigarre zwischen die Zähne und legte sich auf seine Plüsch-Chaiselongue, fest entschlossen, dieses Möbel nicht früher zu verlassen, als bis er ,es' gefunden habe oder ,ihn'.
Faschkonner fand beides. Und zwar nach zwei Stunden. Als er sich erhob, war er von einer solch tiefen Heiterkeit durchstrahlt, daß seine Wirtschafterin ihn verwundert fragte, ob er vielleicht Millionär geworden sei.
Faschkonner begab sich unverzüglich zu einem gewissen Sigloich, einem sehr talentierten jungen Mann, dessen schlanke schwarzhaarige Erscheinung in den Straßen Frankfurts a. M. ebenso bekannt war wie seine Gepflogenheit, reichen älteren Damen gegen dicke Vorschüsse sich zu versprechen und - nicht zu halten.
Sigloich, der Faschkonner nur flüchtig kannte, war sehr erstaunt über diesen unerwarteten Besuch.
Sigloich fühlte sich so geschmeichelt, daß er eine Tasse von der Wand nahm
und Faschkonner Schokolade eingoß. "Und was führt Sie so frühzeitig zu mir?"
"Der
Bedarf nach Ihnen. Wobei ich mir zu bemerken gestatte, daß es vier Uhr nachmittags
ist." Sigloich, der mit Recht ein Geschäft witterte, zog seine Rechte aus der
sie liebkosenden Linken und die Decke sich bis an den Hals. "Nicht so frostig,
junger Sieger. Auch Sie sind nicht erhaben über Reklame."
Sigloich blickte freundlich zur Decke empor. "Sie vermuten, daß ich, da ich bereits Nachtdienst tun muß, meiner gesunkenen Anziehungskraft wieder auf die Beine helfen müßte. « "So ist es. Ich habe . "Stopp! Wenn Sie darauf spekulieren, täuschen Sie sich."
Faschkonner zog es vor, gewissermaßen im Sturm vorzugehen. "Sie können sechshundert
Mark verdienen." "Womit?" "Mit Eleonore Bimstein." "Was?" Sigloich riß
es herum. "Mit der Rhamses?" der Rhamses?" Faschkonners Augen entfernten sich
weit von ihrer normalen Größe und blieben daselbst.
"Wissen Sie das nicht?
Sie sieht doch auch wahrhaftig so aus wie - na, wie schlecht exhumiert und versehentlich
nicht wieder bestattet." Sigloich gröhlte lange und ausgiebig.
Faschkonner
beschäftigte sich ängstlich mit seiner Schokolade. Endlich beruhigte sich Sigloich,
klopfte Faschkonner menschenfreundlich auf den Kopf und predigte: "Hochgeehrter
Abreiser, sechshundert Mark hörte ich Sie sagen. Dafür blende ich auch die Rhamses."
Faschkonner wagte es noch nicht, neuen Mut zu fassen, sondierte aber gleichwohl: "Warum sagen Sie - Abreiser?" Sigloich schlug ihm diesmal bereits auf die Schulter. "Na, Ihre Abreisen sind doch auch irgendwie - Blendungen, was?" Faschkonner, angenehm berührt von Sigloichs ahnungsvollem Gehirn, beschloß, es zu versuchen. "Es handelt sich um . . .Sigloich neigte interessiert das Ohr aus dem Bett und volksredete, als Faschkonners Ausführungen sich dem Ende zuwandten, vorwegnehmend: "Aha! ich verstehe, Sie hehrer Abreiser!" . .
Faschkonner verließ ihn, gebläht vor Zufriedenheit, und fuhr schnurstraks in die Wohnung der Bimstein, welche er, nun in jeder Hinsicht vollauf beruhigt, bis gegen Mitternacht bediente.
Nach beendetem Souper überredete er sie, unter Hinweis auf die Schonung ihres Teints, zu einem kurzen Ruheschläfchen, das er plötzlich meuchlings unterbrach, indem er vorsatzgemäß mit jenem Wind begann, unter dessen Gunst er sowohl abzureisen als auch mit größtem Erfolg wiederzukehren hoffte. Er hub nämlich von Rabindranath Tagore an zu sprechen, von dem ein tief geheim gehaltenes Werk existiere, in dessen Inhalt er von einem jungen, in Frankfurt lebenden Schüler des alten Weisen eingeweiht worden sei. Das Werk handle von der indischen Liebe, welche das streng gehütete Geheimnis der Brahmanen sei und darin bestehe, zu taguren: das heißt, durch gewisse Selbstbeschwörungen vor dem Beischlaf und durch gewisse Gebete und Artikulationen während dieses Vorganges einen Grad der Entzückung, des Rausches, des Taumels hervorzurufen, von dem der schlichte Europäer sich rundweg nichts träumen lasse.
Die Bimstein, deren Schlaftrunkenheit Faschkonners Offenbarungen den erhofften Sonderschuß von Geheimnisfülle und letzter Wichtigkeit gab, horchte immer fanatischer. Einige der tausend Fältchen um ihre Äuglein glätteten sich sogar, während sie bebte:
"Ich merkte schon, daß es mir dir anders war. Sieh mich doch nur an! Erkennst du nicht, wie ich dich genossen?"
"Ich erkenne es," antwortete Faschkonner mit einer leicht angesetzten vielversprechenden Dumpfheit in der Stimme.
Diese erwies sich in den folgenden Tagen und Nächten von unerhörter Modulationsfähigkeit. Das, was Faschkonner an seufzenden, stöhnenden, schluchzenden, jauchzenden, ja schreienden Lauten produzierte, war ohne Zweifel staunenerregend; und geradezu märchenhaft war die Fülle von seltsamsten Worten, Vokalverbindungen, Interjektionen und Schimpf- und Kosenamen, die seinem erfinderischen Hirn entquoll. Hinzu kamen minutenlange verzehrende Vor-Besprechungen, die gewagtesten Stellungen, die unmöglichsten Kunstpausen, die schmerzvollsten Verzückungen, so daß das auf diese wahrhaft ungewöhnliche Weise herbeigeführte Liebeserlebnis vielleicht alles hinter sich ließ, was die menschliche Phantasie bisher auf diesem Gebiete hervorgebracht hatte.
Das Resultat war, daß Faschkonner, den solches Lieben naturgemäß rasch ermüdete, schon nach einer Woche seine Abreise erwog; und daß die Bimstein, welche ein auch nur annähernd berauschen-des Ereignis in ihrem langen Liebesleben bis dahin nicht zu verzeichnen hatte, in eine kontinuierliche Extase geriet, die Faschkonner gelegentlich sogar für ihren Verstand fürchten ließ.
Als nach weiteren drei Tagen geschilderten Zusammenlebens Faschkonner zum Bahnhof fuhr, brauchte er deshalb nicht zu besorgen, die Vorbereitungen für den erfolgreichen Antritt seines Nachfolgers Sigloich könnten ungenügend gewesen sein.
Im Gegenteil. Denn das, was sich begab, nachdem die Bimstein die Abreise Faschkonners erfahren hatte, wird im Gedächtnis jener Frankfurter, welche das Café Ruhland zu frequentieren pflegen, unauslöschlich haften bleiben. Sie kam mit aufgelösten Haaren, halboffener Bluse, ungeknöpften Schuhen und ein Handtuch in der Hand angetorkelt, da sie von den Bekannten Faschkonners, den sie in diesem Café kennen gelernt hatte, Anhaltspunkte für dessen Auffindung zu bekommen hoffte. Als niemand sie geben konnte, verfiel sie in einen wahren Paroxysmus des Schmerzes, der Sehnsucht, der Qual, der Wut. Sie tobte, schrie, zerschlug Geschirr, zerriß ihre Kleider und versuchte schließlich, wenn auch wohl doch nur eindruckshalber, sich mit ihrem Handtuch zu erdrosseln. Dieses wurde, obwohl man das übrige als Schauspiel genossen hatte, immerhin verhindert. Kurz, es war unsagbar und etwas seit Menschengedenken in Frankfurt nicht mehr Erlebtes.
Ein Rettungswagen des Allgemeinen Krankenhauses brachte die Bimstein in die Abteilung für Tobsüchtige. Erst nach zwei Tagen konnte sie der häuslichen Pflege überlassen werden, die überraschender Weise sofort eine völlige Heilung zur Folge hatte. Die Bimstein hatte nämlich bei ihrer Heimkehr einen Brief Sigloichs vorgefunden, in dem er ihr in wundersam orientalischen Satzwendungen mitteilte, er habe von ihr gehört, und sei, da er selbst tagure und überzeugt sei, daß sie dem Geheimnis der indischen Liebe nahestünde, bereit, ihr in ihren Nöten beizustehen, wenn sie ihm mit Hilfe von sechshundert Mark die Möglichkeit gebe, zu ihr zu eilen.
Sigloich empfing postwendend die sechshundert Mark, eilte aber nicht.
Die Bimstein wartete. Wartete einen Tag und eine Nacht. Noch einen Tag und noch eine Nacht. Am dritten Tag machte sie sich auf den Weg.
Sigloich, angetan mit einem weitwallenden schwarzen Schlafrock, öffnete ihr eigenhändig und führte sie unter demütigen Verbeugungen, die Hände auf dem Bauch gefaltet, in sein Schlafzimmer, wo er sie sogleich, ohne jeden Übergang, jämmerlich verprügelte.
Der Bimstein, welche anfangs wie gelähmt war, begann ganz von ferne etwas zu dämmern. Dann nährte sie die leise Hoffnung, der Unmensch würde schließlich doch aufhören. Als die Hiebe aber immer härter niederklatschten, richtete sie sich mit letzter Kraft hoch und nahm den Kampf auf.
Das Geschrei, das alsbald erscholl und Sigloich seinerseits stattlich vermehrte, lockte die Hausbewohner herbei, welche, da sie sofort das Fürchterlichste vermuteten, durch die von Sigloich eigens angelehnt belassene Wohnungstür eindrangen und die Raufenden trennten.
Sigloich erklärte außer Atem, er sei das Opfer eines mannstollen Frauenzimmers geworden, und da das Ereignis im Café Ruhland durch die Zeitungen bekannt geworden war, zweifelte niemand, daß es sich um dieselbe verrückte Person handle.
Abermals erschien der Rettungswagen und brachte die Bimstein, die vergeblich und endlich bis zu neuen Wutausbrüchen ihre Unschuld beteuert hatte, in die Abteilung für Tobsüchtige.
Als Faschkonner den langen Brief seines Nachfolgers gelesen hatte und die beigelegten fünfzehn Zeitungsausschnitte, trieb es ihn machtvoll zurück und sofort zu Sigloich, der ihm um den Hals fiel, Champagner auffahren ließ und sich in überschwenglichsten Dankeskundgebungen nicht genug tun konnte.
Denn die ungeheuerliche Reklame, welche der Überfall durch die Bimstein ihm gemacht hatte, war in zwei Tagen zu den uner-wartetsten Früchten herangereift: Millionärinnen rannten ihm das Haus ein, ohne daß er mehr zu tun brauchte, als ihre Geschenke entgegennehmen zu lassen und nicht zu Hause zu sein. Bald aber erkannte er, daß eine derartige Gelegenheit, sich endgültig zu versorgen, nicht so rasch wiederkehren würde, und heiratete die reichste Bewerberin um seine Hand, eine fünfundvierzigjährige Dame, namens Yvonne Breibach.
Faschkonner, dessen Name in der Affaire Bimstein fast noch häufiger genannt worden war, wurde nicht weniger überlaufen. Auch er konnte, nachdem er lange mit sich zurate gegangen war, den gewaltigen Verlockungen nicht widerstehen. Nach einem Monat war auch er verheiratet. Und zwar mit einer sechsunddreißigjährigen verwitweten Bankiersgattin, namens Geraldine Kohn.
Aus Pietät behielt er seine Wirtschafterin, welche ihm sein Glück fast prophezeit hatte, bei sich und hing in seinem Louis XV.-Salon links vom Kamin einen goldgerahmten Stahlstich auf, darstellend das markante Haupt des Königs Rhamses II., rechts eine silbergefaßte Photographie des indischen Weisen Tagore.
Aber das Taguren stellte er ein. Auch seine Abreisen. Für drei Jahre. Dann
begannen sie wieder. Aber selbstverständlich, Geraldines wegen, nur mit vorübergehendem
Erfolg. - Walter
Serner
,
Der Abreiser. In: W.S., Der elfte Finger. München 1988 (zuerst 1923)
Abreiser (2) Man schreibt uns aus GENF: Eine blutig verlaufene
Prügelei in der Tabarin-Bar, bei der eine Tänzerin den Fuß brach, bot den Behörden
den erwünschten Vorwand, den Dadaistenführer Dr. SERNER
auszuweisen, der seit etwa einem halben Jahr ganz Genf in Atem hielt und auf
dem besten Wege war, der Jugend völlig den Kopf zu
verdrehen. Die Abreise Dr. Serners benutzten seine sehr zahlreichen Anhänger
zu einer solennen Kundgebung. Ein Fackelzug von überaus stattlicher Länge und
höchst groteskem Aussehen geleitete unter Absingung seltsamer Rhythmen das Auto
Dr. Serners vom Hotel de l'Europe bis zum Bahnhof. Als der Zug die Halle verließ,
erfolgte eine brausende Ovation, in die sich freilich auch einige Pfiffe mischten.
»Comoedia«, die einzige Pariser Zeitung, die für die Dadaisten eintritt, kündigte
bereits das Eintreffen Dr. Serners in Paris, und einen ehrenvollen Empfang des
Verbannten durch sämtliche Pariser Dadaisten an.
F. [BERLINER BÖRSEN-COURIER
Nr. 244, z8. 5. 1920.] - Walter Serner, Das Hirngeschwür. DADA.
Gesammelte Werke II, Hg. Thomas Milch. München 1988
Abreiser (3) Es gibt genügend Porträts von Edward Lear,
Zeichnungen und Photographien, die ihn so zeigen, wie er auch seinen Zeitgenossen
erschienen ist: als einen stattlichen, eher großgewachsenen Mann mit dem introvertierten
Blick des Kurzsichtigen; wollte man freilich seinen eigenen Schilderungen folgen,
so wäre er ein skurriles Strichmännchen von exquisiter Häßlichkeit gewesen:
die Nase knollenhaft-stubblig, der Leib eiförmig, die
Beine storchendürr, die Augen
so gut wie unsichtbar hinter einem riesigen Kneifer, und die winzigen Ärmchen
hilflos rudernd wie die Flügel eines blinden Huhns. Diese Selbstdarstellungen
mögen nicht frei sein von ironischer Koketterie, aber daß Lear sich für
äußerst häßlich hielt, leidet keinen Zweifel. Die affektive Isolation, in der
er lebte, ließ ihn immer wieder sehnsüchtig an die Ehe, also an das Unmögliche,
denken. Mit fünfzig Jahren hatte er, wiesein Tagebuch zeigt, allen Ernstes vor,
um die Hand einer etwas bläßlichen Dame namens Gussie
Bethell anzuhalten; er brachte aber kein Wort seines Antrags über die Lippen
und reiste unverrichteter Dinge wieder ab. Die Stoßseufzer in seinem Journal
sind eigentümlich aus Erleichterung und Verzweiflung gemischt. Vierundzwanzig
Jahre später, kurz vor seinem Tod, quält er sich, als Greis,
noch immer mit diesem Heiratsprojekt, das nur in seiner Einbildung existiert:
Gussie, die inzwischen geheiratet hat und verwitwet ist, besucht ihn überraschend
in San Remo - aber auch diesmal bleibt ihm das Wort im Halse stecken.
- Hans Magnus Enzensberger, Nachwort zu (
lea
)
Abreiser (4)
Was bleibt mir sonst denn noch zu tun, Ich habe zu den wilden Tieren immer schon Des Tags war da ein grüner Wiesenstrich |
- Aus:
Die lasterhaften Balladen des François Villon. Nachdichtung von Paul Zech. München 1962
(dtv 43, zuerst
ca. 1460)
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