braten  Cortez  erbat die Erlaubnis, einen der großen Tempel besichtigen zu dürfen. Die Erlaubnis wurde - nachdem Montezuma mit seinen Priestern beratschlagt hatte - nur zögernd gewährt. Cortez erstieg sofort den großen Teocalli in der Mitte der Hauptstadt, nicht weit von seinem Quartier. Als er den Pater Olmedo darauf aufmerksam machte, daß hier der geeignetste Platz für die Errichtung des Kreuzes sei, riet der Priester ab. Dann standen sie vor dem Jaspisblock, auf dem die Opfer mit einem Messer aus Obsidian geschlachtet wurden. Und sie sahen das Bild des Gottes Huitzilopochtli, schreckenerregend von Antlitz und den Augen der Spanier nur mit den Masken des leibhaftigen Teufels zu identifizieren, die ihnen ihre eigene Kirche von alters her gezeichnet hatte. In gewaltigen Windungen wand sich eine Schlange, besetzt mit Perlen und kostbaren Steinen, um den Leib des eklen Gottes. Bertal Diaz wandte den Blick ab, aber bemerkte weit Schrecklicheres: Die Seitenwände des ganzen Raumes waren über und über mit geronnenem Menschenblut bedeckt. «Der üble Geruch», schrieb er, «war unleidlicher als der des Schlachthauses in Kastilien.» Dann blickte er auf den Altarstein: Dort lagen drei Menschenherzen, die seine Phantasie noch bluten und dampfen sah. - C. W. Ceram, Götter Gräber und Gelehrte. Reinbek bei Hamburg 2000 (zuerst 1949)

Abraten (2)
 

Rat, guter

 

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