Der blaue Abend
Es wettert Lichtkomplex vom Himmel auf die Straßen, Aus Fensterfronten
wandeln hoch die blauen Huren. Oh holde Stunde sanfter Mädchennasen,
Oh Unisono und Zusammenklang der Turm- und Taschenuhren!
Der Mond steigt in die Rundung metaphysisch höher, Ein Pferd
macht müde sich's bequem in einem Vogelneste, Verzückt entschwebt
dem Volk ein violetter Seher, Und schwarzer Violinklang tönt
aus dem Asbeste.
Glasbläserei und Kuppel weißer Bögen, Wölbt hoch euch aus dem Lichtkreis
dieser Stadt! Es ist, als ob aus Finsternis viel Tränen zögen Und kranken Gottes Haupt
erglänzet matt.
Es lehnen sich die Häuser blond zurücke, Sind Türme weißer Engel, die entschweben. Vom Himmel stürzt zur Hölle eine Brücke, Auf der die Toten händeringend kleben.
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