asfresser  Schimpansen betätigen sich häufiger als Jäger denn als Aasfresser. Der Grund dafür liegt auf der Hand. Im Urwald finden sich seltener große Tierkadaver, und sie sind schwer aufzuspüren. Wenn man in Rechnung stellt, was für große Herden in den Steppen grasten, kann man wohl davon ausgehen, daß die Australopithecinen mehr von Aas als von der Jagd lebten. Ihre Grabstöcke waren nicht spitz und massiv genug, um das Fell von Gnus, Antilopen, Zebras oder Gazellen zu durchstoßen. Selbst wenn es ihnen irgendwie gelang, ein ausgewach-senes Tier zur Strecke zu bringen, waren sie ohne Reißzähne und Schneideinstrumente außerstande, durch die zähen Häute ans Fleisch heranzukommen. Bei der Aasfresserei erledigten sich diese Probleme. Löwen und andere Raubtiere nahmen ihnen das Töten ab und waren zuvorkommend genug, den Kadaver für sie zu zerreißen und das Fleisch zugänglich zu machen. Hatten die Raubtiere sich satt gefressen, zogen sie sich an einen schattigen Ort zurück und machten ein Nickerchen.

Das Hauptproblem bestand für unsere Vorfahren darin, die anderen Aasfresser loszuwerden. Geier und Schakale konnte man vertreiben, indem man mit den Grabstöcken fuchtelte und zustieß. Fanden sich Steine in der Nähe des Kadavers, so wurden diese zweifellos zum Werfen benutzt. Hyänen stellten mit ihren mächtigen Kiefern, mit denen sie Knochen zermalmen konnten, für eine Gruppe von Primaten, deren Körpergröße nur wenig mehr als einen Meter betrug, ein bedrohlicheres Problem dar.

Die Australopithecinen waren gut beraten, Abstand zu halten, wenn die Hyänen vor ihnen beim Kadaver eintrafen, oder sich rasch aus dem Staub zu machen, wenn Hyänen auftauchten, während sie Mahlzeit hielten. So oder so war es das beste, keine langen Geschichten zu machen, sondern sich soviel wie möglich von dem Kadaver herunterzureißen und mit der Beute möglichst schnell den Rückzug an einen sicheren Ort anzutreten. - (mensch)

Aas
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